Offener Brief an den Bundespräsidenten zum Masernschutzgesetz

Sehr geehrter Herr Steinmeier,

Als Mutter und Bürgerin dieses Landes bitte ich sie inständig von einer Unterzeichnung und einem Ausruf des Masernschutzgesetzes abzusehen. Gründe gibt es hierfür viele und ich möchte mich auf wenige, wie ich denke, wirklich wichtige beschränken.
Der erste Punkt befasst sich mit der Notwendigkeit einer Impflicht. Nach Infos des PEI sind bereits 97% der Bevölkerung geimpft, also mehr, als die WHO als Durchimpfungsrate verlangt um die Masern auszurotten. Zudem haben wir eine verschwindend geringe Anzahl an Infektionen (ca. 1/100.000) und maximal einen Toten im Jahr. Wobei der letzte Todesfall nicht eindeutig auf eine Maserninfektion zurückzuführen ist, denn das Kind starb nach der Impfung! Dem gegenüber stehen zahlreiche Probleme durch Impfungen, die von den Behörden oft nicht als Impfschäden anerkannt werden oder bereits von den Ärzten nicht als Impfschäden gemeldet werden. Das kranke Gesundheitssystem in Deutschland lässt keine Möglichkeiten für kritische Fragen offen. Impfungen gelten offiziell als unantastbar und nicht hinterfragbar, wer es dennoch tut hat vor Allem als Arzt schlechte Karten. Woher kommt das? Eine Impfung ist ein medizinischer Eingriff in das Immunsystem des Körpers und muss daher eindeutige positive Folgen haben um so anerkannt zu werden. Es gibt keine Studien, die randomisierte, doppelblinde und wirkliche Placebobasierte Studien sind. Ein Adjuvantiencocktail ohne Erreger ist kein Placebo! Geht es doch vor Allem um die Zusatzstoffe und nicht um die Erreger, die die Impfkritiker beunruhigen.
Es ist also die Sicherheit der Impfstoffe nicht wirklich gesichert und die Regierung möchte sich dafür verantwortlich erweisen, dass Impfschäden auftreten können? Sollen weiterhin Kinder durch Impfungen erkranken und ihr Leben lang geschädigt sein und das per Gesetz?

Mein zweiter Punkt betrifft die Sanktionen, die bei Nichteinhaltung der Impfpflicht auferlegt werden sollen. Hierbei gibt es eine große Problematik, nämlich die Impfpflicht mit der Verbindung einer Schulpflicht. In anderen Ländern mit Impfpflicht gibt es keine Schulpflicht, maximal eine Beschulungspflicht, die nicht an ein Haus gebunden ist.
Ein weiteres Problem ist glaube ich das größte überhaupt, bei dem ich nicht weiß, wie die Regierung diese Problematik lösen möchte. Hierbei geht es um die Impfpflicht für Erzieher, Lehrer, Ärzte und Pfleger. Viele der Menschen, die sich hier nicht impfen lassen, machen dies, weil sie schlechte Erfahrungen mit Impfungen gemacht haben, Menschen sahen, denen es nach einer Impfung schlechter ging oder gar die Todesraten anstiegen. Die Sanktion bei weiterem Nichtimpfen wäre der Berufsausschluss. Ich möchte allerdings daran erinnern, dass es genau in diesen Berufen bereits zu Fachkräftemängeln gekommen ist, es gibt einfach zu wenige Erzieher, Lehrer, Ärzte und Pfleger! Wenn sich nun die überzeugten Nichtimpfer weiterhin nicht impfen lassen steht Deutschland vor einem ganz anderen Problem als den Masern!

Ich bitte Sie daher inständig darum sich mit dem Thema der Impfung ausgiebig auseinander zu setzen! Es ist Ihre Pflicht eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, bei der es nicht um Pharmalobbyismus geht sondern um das Wohl der Bevölkerung.
Als Lesetip kann ich Ihnen das Buch „Die Impf-Illusion“ von Dr. S. Humphries und R. Bystrianyk ans Herz legen.

Die Impfpflicht gab es auch in unserem Land schon einmal und sie wurde wieder abgeschafft. Machen Sie den gleichen Fehler, der in der Vergangenheit bereits mehrfach gemacht wurde, nicht noch einmal. Sie gefährden die Demokratie mit einer Impfpflicht. Diese öffnet leider nur noch Tür und Tor für weitere medizinische Pflichtmaßnahmen und verwandelt unser Land nach und nach in eine Diktatur.

Herzliche Grüße
Stefanie Grüß


Das ist die Antwort des Bundespräsidialamtes vom 23.01.2020

Herzlichen Dank dafür!

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Leon das Rochenkind

Über einen sehr interessanten Blogartikel kamen wir zu den Rochenkindern und Anja Kerkow. Das Prinzip ist leicht: Schwimmenlernen ohne Schwimmhilfe und vor Allem ohne Anleitung.

 

Leon fand die Schwimmscheiben irgendwie schon immer doof und wollte sie nicht tragen. Also ließ ich sie weg und wann immer wir im Schwimmbad waren, war es für mich zwar nicht entspannt, aber Leon konnte sich recht frei bewegen. Nur waren diese seltenen Erlebnisse natürlich weder wirklich frei, noch hatte er die Möglichkeit zu experimentieren. Es war immer eher ein "Ich hol dich rein und du willst wieder raus"-Spiel in Verbindung mit laufen und krabbeln am Beckenrand entlang. Weitere Erfahrungen mit Wasser machte er im See und in der Nordsee und natürlich der Ostsee. Nach und nach tastete er sich an das Wasser heranan und war mit jedem Schritt mehr in Richtung Wasser weniger wieder heraus zu bekommen. Er geht so weit, wie er sich traut, kennt seine Grenzen und genießt einfach das, was er kann. Wenn er auch sonst nahezu keine Geduld kennt, so hat er sie im Wasser im höchsten Maße.

 

Im Frühjahr 2015 meldete ich Leon für einen Kleinkind-Schwimmkurs an, wofür ich auch die Schwimmscheiben kaufte. Auch dort mochte er sie selten anziehen und verbrachte die meiste Zeit am Beckenrand, um Bälle ins Becken zu werfen, oder saß auf der Treppe. Die vorgegebenen Übungen machte er allesamt nicht mit. Wir nahmen nicht alle 8 Termine wahr und mit etwa 60€ (7,50€ pro Kurseinheit) war der Kurs recht billig aber auch nicht wirklich gut.

 

Bei den Rochenkindern zahlen wir für 16 Kurse 240€ (15€ pro Kurseinheit) im Frühbucherrabatt und sind auf das Ergebnis gespannt.

 

Nach und nach werde ich diesen Artikel erweitern um unsere Schwimmkurs-Erfahrungen einzubringen und euch zu ermuntern einfach mal die Schwimmhilfen weg zu lassen!

 

 

erster Eltern- und Infoabend

Bei dem Elternabend am 07. Oktober vor dem Kursstart haben wir alles noch einmal direkt von Anja erfahren, wichtige Infos erhalten und konnten Fragen stellen.

Um schwimmen zu können, also im Prinzip sich über Wasser halten können ohne unterzugehen, bewusst unter Wasser gehen (tauchen) und zusätzlich Spaß dabei zu haben, bedarf es nicht viel Anleitung oder Hilfe. Es braucht den richtigen Raum, genügend Zeit und Vertrauen. Es braucht Freude am Spiel und am Experimentieren und wachsende Erfahrung mit dem Element Wasser.

Zwei kleine Filme zeigte uns Anja, in denen ganz kleine Menschen zeigten, wie sie ihre ersten Schwimmerfahrungen machen und wie die etwas älteren kleinen Menschen bereits im Wasser frei spielen. Sie entwickeln eigene Arten des Schwimmens und des Spielens im Wasser. Sie sind sich ähnlich aber doch auch ganz unterschiedlich und individuell.

 

der erste Kurstag - 08. Oktober

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Ubuntu Rainbow

Kaum zu glauben. Gestern erst haben wir uns auf den langen Weg gemacht, um von Salzburg nach Berlin zu fahren.
Gestartet waren wir am Mittwoch den 19. Juli. Mit dem Zug ging es zuerst nach Schweinfurt und von dort mit Janin und ihren beiden Kindern in Richtung Graz, wo wir am Freitag Abend ankamen. In Graz fand das Ubuntu-Okitalk-Festival statt und wir wollten dabei sein. Besonders aber wollten wir dabei sein, wenn es weiter geht. Wurde uns doch im Buch "2020 - die neue Erde" ein wunderfolles Fest versprochen und ja, wir wollten dabei sein!
Doch dann kam alles ganz anders. Oder doch nicht? Es kam, wie es kam, soviel kann ich sagen. Ganze 3 Wochen waren wir in der Wunderwelt Walchen, einem Kinderparadies ohne Gleichen. Kinderparadies für große und kleine Kinder, denn hier konnte Jeder Kind sein und einfach leben. Wir taten, was zu tun war und jeder tat das, was gerade Spaß machte.
Wir lebten Ubuntu.
Jeder von uns durchlief diverse Lernprozesse, entwickelte sich stetig weiter und empfing auf die eine oder andere Weise das, was gerade richtig war.
Sich selbst dabei zu beobachten war die große Kunst.
Zu erleben und zu erkennen war die Herausforderung.
Protagonist und Beobachter sein war das Spiel.

So geschah es, dass nahezu Jeder bei der Ankunft eine Art Ablehnung in sich fühlte. Dieses Gefühl der Ablehnung wich nach recht kurzer Zeit einem Angenommenwerden. Kamen Neuankömmlinge erlebten wir uns, wie wir diese ablehnten; Jeder auf seine eigene Art und Weise.
Als ich für mich beschlossen hatte, das Fest als Ella-Camp (nach Ella Kensington - lest einfach mal- "Mary" und "Robin") zu sehen, klärte sich wirklich alles. Plötzlich konnten diverse Themen angesprochen werden und ich merkte, zusammen mit Anderen, dass wir gerade das Selbe durchmachten, die selben Themen durchlebten und nun konnten wir das gemeinsam tun. Dadurch lösten sich diese Probleme in Windeseile in Nichts auf und machten Platz für das Wesentliche, die Liebe.
Diese drei Wochen fühlten sich an wie Jahre.
Selten fühlte ich mich so sehr angenommen und geliebt.
In dieser Zeit wurde ich mir vieler Dinge bewusst. Ich weiß nun was ich will und kann meinen Fokus auf genau das richten. Somit weiß ich nun auch was ich finden möchte.

 

Spannend wurde es, als das Gelände zum Rainbow-Chrystal-Land ernannt wurde und viele der vertriebenen Rainbows Zuflucht bei uns fanden. Hatte ich doch vorher schon das Gefühl auf einem Flüchtlingscamp zu sein, so wurde es nahezu zu einem solchen. Jedoch eines, welches von Liebe durchflutet war. Wir waren zusammen und allein das zählte.

Da ich in dieser Zeit mehr im Jetzt war denn je, habe ich nicht das Bedürfnis verspürt, viele Fotos zu machen. Lieber habe ich das was geschah aus erster Wahrnehmung in mich aufgesogen und in Erinnerung behalten. Ich kann nur beschreiben wie wundervoll der türkisblaue Attersee war, wie herrlich weich sein Wasser sich beim Sprung hinein anfühlte und wie kühl es war, als ich wieder heraus kam. Wie herrlich wärmend dann die Sonnenstrahlen auf der Haut waren... Doch ich habe auch ein paar Fotos gemacht und werde sie gern zeigen. Sie zeigen Teile der Veränderungen im Camp. Zudem habe ich die Kamera Melli geliehen, damit sie Fotos machen konnte.

An Alle, die mit dort waren, möchte ich ein herzliches DANKE loswerden!
Danke, dass wir zusammen lernen durften.
Mögen wir das gelernte in die Welt hinaustragen und Teil ihrer Heilung sein.

Ich liebe Uns

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Tag 34

Nachts gewitterte es heftig. Jedoch war das nicht das Spannendste. Sehr spannend war eine Wolke. Ich nahm sie im Zelt wahr, denn es blitzte draußen ziemlich oft. Doch es gab keinen oder nur ganz leisen Donner und auch keinen Regen.
Ich ging raus, dachte ein Gewitter bräche aus und wollte noch ein bisschen die Dinge draußen sichern. Doch da war nur eine große Wolke. Aus ihr blitzte es ununterbrochen an diverse Stellen und beinahe in rhythmischen Abständen. Es war fast wie Morse. Schnell zuckten drei Blitze hintereinander, dann eine kurze Pause und dann wieder drei oder zwei oder vier Blitze hintereinander. Und das immer und immer wieder. Dazu ein kleines Grollen aber mehr nicht. Es war fast gruselig, erschreckend und atemberaubend schön zugleich.
Solch eine Wolke hatte ich bereits vor einigen Jahren bei uns zu Hause gesehen. Sie flog in einigem Abstand an unserem Haus vorbei und die Blitze waren sogar bunt: blaue, gelbe, rote violette und grüne Blitze kamen aus dem Inneren der Wolke und sie gab keinen Ton von sich. Sie flog da nur einfach entlang, als wäre das komplett normal. Damals waren ich und meine Mama uns sehr sicher, dass das nicht ganz irdisch sein kann. So erschien die Wolke letzter Nacht mir wieder, nur, dass sie wesentlich größer und weitläufiger war.
Etwas später kam dann auch ein „richtiges“ Gewitter mit Blitzen, Donnern und heftigem Regen. Aber auch diese Blitze waren nicht ganz normal, es waren mehr als für ein Gewitter üblich. Der Regen kam mir sicherlich heftiger vor, als er wirklich war. Aber irgendwie hatte alles zusammen einen sehr seltsamen Eindruck auf mich.
Meine Entscheidung, die Reise zu beenden, verfestigte sich immer mehr. Was, wenn noch heftigere Gewitter kommen? Was, wenn es keine richtigen Gewitter sind? Ich glaube die Phantasie ging mit mir durch!

Der Tag war jedenfalls unspektakulär. Leon hatte alles verschlafen und schlief noch ziemlich lange. Das Zelt musste trocknen und alles irgendwie wieder eingepackt werden, denn wir wollten weiter. Natürlich wollte Leon auch noch mal zu Felix. Die Familie frühstückte noch.
Unsere Nachbarfamilie vom letzten Abend hatte kein Frühstück dabei und sie fuhren früher ab um irgendwo etwas frühstücken zu können. Da sie in die andere Richtung fuhren, trennten sich unsere Wege also an Ort und Stelle.

Mein Versuch, die Freie Schule zu kontaktieren, scheiterte. Doch ich wollte wenigstens dort vorbei schauen. Also machten wir uns auf den Weg und gingen in Haffkrug erstmal noch mal etwas einkaufen, um eventuell noch einen Tag irgendwo bleiben zu können oder auch Verpflegung für die Fahrt zu haben. Es gab einen kleinen Markt mit drei Bio-Ständen in Haffkrug und so kaufte ich etwas Obst und Gemüse dort ein. Auch ein paar Brötchen.
Leon spielte noch an dem Spielplatz mit anderen Kindern und großen Menschen. Es war etwas schwieriger ihn dort wegzubewegen, aber es ging. Denn wir wollten ja noch mal an den Hundestrand! Dort angekommen spielte Onyx wieder wie verrückt, Leon und ich gingen ins Wasser, wir quatschten ein wenig mit Anderen und ein Mann meinte es mit Onyx ein wenig zu gut. Er warf den Ball so weit hinaus, dass Onyx es nicht mitbekam und den Ball nicht mehr fand. Leider ging die Strömung gerade zum Meer und ich hoffe sehr, dass der Ball wieder irgendwo an Land gespült wird oder bereits wurde! Wie schrecklich der Gedanke, dass da ein Tennisball auf dem Meer umherschwirrt und dazu beiträgt, dass noch mehr Plastik den Ozean verdreckt und vielleicht sogar gefressen wird.
Sehr lange blieben wir nicht. Aber der Weg nach Pönitz war nicht so schwierig und auch nicht so lang. Eine Abfahrt hatte ich verpasst und so mussten wir quasi einmal um den Ort herumfahren. Hierbei sah ich, dass es sogar einen Bahnhof im Ort gibt.
Leider fand sich unter der angegebenen Adresse keine Schule. Eine Schule gab es zwar schon, die sah aber nicht wirklich frei sondern sehr normal aus mit riesigen Rucksäcken der Kinder... Die Schulleitung erreichte ich immer noch nicht, auch meine Freundin, die mir die Schule empfohlen hatte, nicht.
Daher beschloss ich kurz und schmerzlos, zum Bahnhof zu fahren, das Ticket zu kaufen und nach Berlin zu fahren. Als erstes kaufte ich auch schnell das Ticket. Es warteten Menschen auf dem Bahnsteig und wer weiß da schon, wann der Zug fährt? Als ich das Ticket in der Hand hatte ertönte eine Durchsage, dass der Zug, der planmäßig um 13:08 Uhr abfahren sollte, 5 Minuten Verspätung hätte. Es war 13:07 Uhr. Glück gehabt! Also schnell das Gespann trennen. Leon, der Kaka machen musste, vertrösten, weil der Zug gleich kommt. Onyx spielte gerade mit einem Bahnangestellten, der auch auf den Zug wartete.
Dann kam der Zug. Wir stiegen vorne ein. Hinten sah ich irgendwie kein Zeichen für Fahrräder. Aber vorne war es schon eng. Irgendwie passte alles rein.
Ein Mann musste sein Fahrrad mal eben hin und her schieben. Wie ich etwas später sah, war er Polizist. Er sprach mich auf mein TTIP-Banner an und wir sprachen darüber. Er fand es ziemlich heftig, dass so wenige darüber wissen und auch bei den Politikern so wenig Interesse da zu sein scheint. Ich empfahl ihm das Buch „2020 – die neue Erde“ und er wollte es lesen.

 

In Lübeck mussten wir erstmal raus. Der Zugführer half mir, das Rad zum Fahrstuhl zu fahren und dieser war mal wieder groß genug für uns alle. Oben angekommen ließ ich mir zunächst eine Zugverbindung geben. Gegen 19 Uhr sollten wir schon zu Hause sein. Irgendwie hatte ich mit mehr Zeit gerechnet. Fast eine Stunde hatten wir allerdings Umsteigezeit in _____ und die war auch nötig, denn es gab keinen Fahrstuhl und wir mussten den Bahnsteig wechseln. Aber auch diesmal hatte ich Hilfe und so ging alles ziemlich schnell.

 

Im nächsten Zug konnten wir 3 Stunden bleiben und Leon schlief sehr schnell ein.
Und dann waren wir wieder in Berlin. Wir fuhren bis Ostbahnhof und stiegen dort in die S-Bahn nach Wartenberg um.  Der Bahnhof Wartenberg ist praktisch, da es dort Schrägen gibt und es somit recht leicht ist runter und wieder hoch zu kommen. Als ich dann das Gespann wieder zusammengebracht hatte, kam Mama an und holte uns ab. Leon fragte sie „Wo warst du?“ 


Und schon waren wir quasi wieder zu Hause.
Onyx badete noch einmal im Malchower See.


Ein Papa mit zwei Kindern kam auch zu der Stelle am See. Onyx fraß schon Toastbrot, welches in den See geworfen wurde, aber nicht mehr gefressen werden konnte, da die Enten sicherlich pappsatt waren. Nun hatte diese Familie ebenfalls Brötchen um Enten zu füttern dabei. Wir sagten, dass es nicht gut sei und außerdem die Enten ja schon satt wären, da läge massenhaft Brot im See. Zudem ist Brot nicht gut für den See, denn er wird dadurch sauer und kann umkippen. Die Antwort des Mannes beweist eines: Fernsehen macht doof. Denn er antwortete, dass er viele Dokus schaut und so etwas noch nie gesagt wurde, weshalb das falsch sein muss. Er bedankte sich für unsere Infos, aber glaubte nichts.
Was mich etwas irritierte, war der Grund warum wir nun nach seiner Auffassung falsch informiert haben sollten. Weil die Info, die wichtig wäre, noch nicht zu der Zeit, zu der er ferngesehen hatte, erwähnt wurde und deshalb die Info von uns nicht zählte oder hatte man im Fernsehen gesagt, dass Enten mit Brot füttern OK ist und nicht schadet? Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, dass Enten mit Brot füttern ungefähr so gesund und sinnvoll ist, wie das Füttern von Kühen mit Getreide. Es macht einfach krank und fett (was ja krank macht.)
Daher meine Bitte an die Leser: Wenn ihr euch und euren Kindern eine Freude machen wollt, dann schaut euch doch einfach mal an, wie Enten natürlicher Weise fressen. Das ist sehr viel spannender, als sie mit Brot zu füttern. Wirklich!

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Tag 33

Heute morgen wollte ich eigentlich das Zelt recht schnell abbauen, um es trocken zu behalten, da ja Gewitter angesagt war. Aber das Gewitter kam nicht. Ich schaute auf die Karte und entdeckte, dass die freie Schule, die mir mal zur Besichtigung empfohlen wurde, ganz in der Nähe ist. Nur leider ist Sonntag. An Sonntagen haben Schulen ja bekanntlich nicht geöffnet. Also was tun?  Mir fiel ebenfalls auf, das wir seit Eckernförde keinen Strandtag mehr hatten. In Grömitz war zwar Pause, aber alles andere als ein entspannter Strandtag möglich. Also beschloss ich zu fragen, was denn der Zeltplatz kosten soll und wenn er günstig genug wäre, einfach noch eine Nacht zu bleiben. Er war sehr günstig und so war die Entscheidung schnell gefällt: wir bleiben!
Wie so oft, schloss Leon auch gleich Freundschaft mit Kindern von Dauercampern hier. Die Eltern konnte ich auch direkt mal fragen, was denn die Beweggründe fürs Dauercampen sind. Es ist der Preis, denn eine Großfamilie zahlt übers Jahr durchaus mehr für Urlaube als für einen festen Caravan, sie müssen nicht ständig auf- und abbauen und brauchen auch nicht viel mitnehmen für ihre Ferien und Wochenenden. OK, das leuchtet irgendwie ein. Jedoch kostet natürlich auch so ein Caravan Geld, das muss auch erstmal da sein.

 

 

 

Dann fuhren wir nach Haffkrug zum Hundestrand, der erstaunlicher Weise nichts kostete und ziemlich voll mit diversen Hunden und deren Haltern war, alles friedlich. Erstaunlich! Kaum sind die Menschen in den Ferien, sind auch die Hunde entspannt.

 

Onyx sprang erstmal, ganz typisch Onyx eben, alleine durchs Wasser und hatte Spaß auch ohne Animation. Derweil konnten Leon und ich auch ins Wasser gehen. Irgendwann spielte Onyx mit uns, wir spritzten ihn nass. Dann kam noch ein „Stöckchen“ (also ein ziemlicher Knüppel) hinzu und irgendwann packte ich den Tennisball, den wir geschenkt bekommen hatten, aus. Ein Junge spielte ewig mit Onyx. Er wünschte sich selbst einen Hund und hatte einen ziemlich kräftigen Wurf drauf, sodass Onyx wirklich lange mit ihm seinen Spaß hatte. Natürlich war das ganz schön viel für ihn.
Das Ende vom Strandausflug kam dann durch eine Feuerqualle, die Leon in der Kniekehle traf. Jedenfalls weinte er, zeigte auf die Kniekehle und schrie aua. Irgendwie gab es da nur eine Möglichkeit. Ich ließ ihn noch mal ins kühle Wasser gehen, packte zusammen und wir gingen. Leon weinte, er war auch müde und Onyx kam kaum hinterher, so fertig war er. Als wir endlich am Zelt angelangt waren, schmierte ich erstmal Schwedenbitter auf die Kniekehle und gab Leon Ledum als Kügelchen. Dann war auch Mittagsschlaf angesagt. Leider wachte er wieder auf, als ich auf die Toilette musste. Ich glaube er hat gerade mal eine halbe Stunde geschlafen und war dann entsprechend mies drauf. Schlafen wollte er aber auch nicht mehr.

 

 

Gern wäre ich noch mal zum Hundestrand gegangen, aber Onyx war einfach fertig und hätte das noch mal sicherlich nicht so gut verkraftet (auch wenn er natürlich gerne noch mal ins Wasser wollte!) Also blieben wir irgendwie auf dem Zeltplatz und ich bürstete endlich mal wieder Leons Haare durch. Zum Glück hilft da die Bestechung, das Handy nehmen zu dürfen, ganz gut. Einige Zeit später wollten wir dann einfach noch mal an der Promenade entlanglaufen. Da sah ich, dass eine vier-köpfige Familie auf Rädern am Eingang war und mit Leuten vom Zeltplatz sprach. Sie suchten einen Platz für die Nacht. Auf unserem Stück war ja noch Platz, der Platzwart nicht zu sehen, also bot ich ihnen an, sich bei uns dazu zustellen und morgen alles zu klären. Das machten sie natürlich gerne. Als wir zurück kamen war auch der Platzwart da und alles war gut.

 

 

Unterwegs lief Leon auf dem Deich entlang, und entdeckte ein paar Ameisenstraßen. Onyx musste unbedingt den Tennisball mitnehmen, was teilweise etwas problemetisch wurde, wenn er spielen wollte. An den Strand durfte Onyx auch nicht, also musste Leon da alleine hin, wenn er wollte. Alles ging gut und es war ein schöner kleiner Spaziergang mit viel laufen und wenig tragen.

Heute kochte ich noch einmal ein paar Reste, die wir so hatten und endlich wurde auch die alte Gaskartusche alle, sodass wieder etwas weniger Gepäck dabei ist. Dann ging Leon noch zu den neuen Freunden spielen und sprang noch bis spät mit den Nachbarkindern um den Zeltplatz herum, obwohl er schon hundemüde war.

Onyx hechelte ziemlich lange. Er hatte auch Durchfall vom vielen Salzwasser.

 

 

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Tag 32

Voller Aufregung erwartete ich den Boten. Jedes Auto hätte er sein können. Mir wurde gesagt, dass ich das Paket persönlich empfangen muss und da sein sollte und so war ich doch reichlich nervös, dass ich ihn auch sehe. Erst ordnete ich unsere Sachen schon mal. Abbauen wollte ich noch nicht, da nicht 100% sicher war, dass es heute kommt.
Nach einiger Zeit gingen wir ins Café. Leon wollte noch mit den Legos spielen und ich nahm mir einfach Arbeit und räumte einen Frühstückstisch ab. Wenn ich keine Arbeit bekomme, dann nehme ich mir eben welche. Prompt bekam ich noch etwas zu tun und konnte so wenigstens etwas helfen.

 

Und dann kam er, der Moment! Einer der Arbeiter kam zu mir und sagte, dass der Reifen da wäre! Juhuu endlich konnte es weiter gehen! Das Warten hatte ein Ende! Ich beglich unsere Rechnung und bekam einen sehr lieben Rabatt von Miriam.

 

Draußen kam dann allerdings eine dicke, fette Regenwolke angeflogen. Also lieber ERST das Zelt einpacken und DANN den Reifen reparieren. Doch die Wolke flog einfach weiter, ohne auch nur ein Tröpfchen fallen zu lassen und nun wurde es richtig heiß. Als alles fertig war, konnten wir endlich los und irgendwie war nun eher die Stimmung, weiterzufahren und auf der Tour zu bleiben. Bei der endgültigen Verabschiedung kaufte ich noch zwei Roggenbrötchen und ein Dinkelbrot, bekam erneut Rabatt und Miriam sagte, ich solle sie in guter Erinnerung behalten. Daraufhin freute ich mich sehr und sagte, dass ich sie ja schon positiv im Blog erwähnt hatte! Sicherlich würden wir auch mal irgendwann wieder kommen.

 

Leon war schon ziemlich müde, es war auch schon etwa 13 Uhr durch, und so schlief er bald ein und ich konnte in Ruhe fahren. Es ging immer den Radweg entlang und irgendwann kamen wir auch wieder zu Bezahl-Stränden und Spielplätzen aber Leon schlief und ich fuhr einfach an allem vorbei. Bis ich dann in Pelzer Haken bei einem Nahkauf noch Futter für Onyx besorgen wollte. Da wachte Leon dann ganz plötzlich auf und wollte mit rein.

 

Als wir dann weiter fuhren wollte Leon natürlich überall hin, nicht mehr daran vorbei. Wir suchten nun auch etwas zum Essen, nur Leon wollte weiter, nicht zurück, wo ich ja schon an einigem vorbei gefahren war. Ein Zeltplatz hatte einen verlockend grandios aussehenden Spielplatz, da wollte Leon unbedingt hin und dort gab es natürlich auch ein Restaurant. Als wir an diesem angekommen waren kam jemand vom Zeltplatz, meinte, dass das nach Camping aussähe (der Hänger) und ob wir hier campen wollen. Da sagte ich: "eventuell, ich schaue gerade noch". Woraufhin er sagte, dass es hier nicht ginge, denn hier seien Hunde nicht erlaubt. Zwei Zeltplätze früher wäre einer, der auch Hunde aufnehmen würde und der Hund solle an die Leine. Na sehr nett! Wir fuhren also wieder. Ohne auf dem Spielplatz gewesen zu sein und ohne etwas zu essen.

 

Wir fuhren einfach weiter. In Neustadt gab es sehr viele Möglichkeiten zu essen, jedoch waren die alle so gar nicht günstig und einfach nur Pommes wollte ich nicht ... Als wir wieder fast raus waren und noch immer nichts hatten, rechnete ich schon damit, dass wir gar nichts mehr finden. Doch wir fanden in Sierksdorf eine Kneipe, die auch Pommes anbot und hier konnte ich mir noch eine Scholle mit Pommes genehmigen. Leon verbreitete wirklich Jedem die frohe Botschaft, dass er Pommes bekäme und haute, als sie da waren, auch direkt rein, obwohl sie noch recht warm waren. Nebenan gab es sogar einen kleinen Zeltplatz, der nicht auf der Karte eingezeichnet war und ich schon befürchtete, dass wir irgendwo wild campen müssten, was ich gerne gemacht hätte, was ja aber so gar nicht erlaubt ist und es finden sich recht schwer gute Plätze hier, wo doch ständig alles überwacht wird.

 

Das Wetter allerdings spielte so gar nicht mit und schien uns loswerden zu wollen. Da zusätzlich noch ein Termin bei der Unterhaltsvorschusskasse bevorsteht, den ich zwar schriftlich nach hinten verschoben habe, aber, wenn wir nach Graz fahren, weiß ich nicht wann wir wieder da sind. Zudem kann ich dann einfach Onyx und das Rad in Berlin lassen und eventuell einfach den Hänger mit Zelt und ein paar Sachen mitnehmen, das geht im Zug ja leichter. Es ist nicht günstig nach Graz zu kommen, aber immerhin ist ja das Festival kostenlos und Zeltplätze hier kosten auf die Dauer auch viel...

 

Auf dem Zeltplatz rannte Leon zwar erst noch mit anderen Kindern mit, kam aber schnell wieder und war nun leider nicht ausgetobt. Er hatte zwar einmal kurz am Strand gespielt, aber das reichte nicht. Also drehte er im Zelt auf und wollte ewig nicht einschlafen, wie das immer so ist. Irgendwann fing es dann auch noch zu regnen an...

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Tag 31

Vor einem Monat sind wir los gefahren und sitzen mit einem Platten fest.

Meine Mama ist der Knaller überhaupt. Sie hat bei Schwalbe angerufen und gefragt, ob sie uns einen Händler in der Nähe nennen können und wie das mit der Garantie aussieht. Garantie wäre nicht, weil der Reifen so zerfahren war, dabei war es doch ein Steinchen?! Nach einigem Erzählen beschloss der großartige Herr Franken vom Kundendienst, mir Reifen und Schläuche per Express zu schicken. Er wollte mir ganz schnell helfen. DANKE für diese super schnelle Reaktion! Schwalbe macht tolle Reifen und hat auch noch einen wirklich tollen Kundenservice.

 

Da nun nichts zu tun war, genossen Leon und ich einfach den Tag auf dem Hof. Ich bat um Arbeit, jedoch gab es viel, aber wie das oft so ist: „Anlernen“ dauert länger als selber machen und so war nichts zu tun, außer ein paar Beeren für uns zu pflücken, diese zu essen und Leon beim spielen zuzusehen beziehungsweise mitzumachen.
Ich konnte auch mal einige Zeit wieder bei facebook reinschauen und erfuhr so, dass am 22. und 23. Juli nun endlich mal das Ubuntu Okitalk Festival stattfinden wird. Wer damit nichts anfangen kann, lese bitte einmal „2020 – die neue Erde“ und lasse sich inspirieren.

 

Bei dem Festival geht es in erster Linie darum zu demonstrieren, dass Anarchie funktioniert.
Das Problem ist nur, dass das Festival in Graz stattfindet und wir da ja irgendwie hinkommen müssen. Allerdings ist das Wetter hier an der Küste auch teilweise so sehr ungemütlich, dass es kaum Spaß macht, weiter zu fahren. Vielleicht wird es schön, wenn wir weiter gefahren sind und endlich mal auch die Strände nichts mehr kosten, aber weiß ich das?
Also lass ich mich leiten und schau einfach was kommt.

 

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Tag 30

In der Nacht kam niemand. Allerdings war jedes Geräusch potentielle Gefahr; mein Adrenalinspiegel irgendwo weit, weit oben. Irgendwann kamen auch Stimmen herüber geweht und ich befürchtete Schlimmes. In dem Gruppenraum war nämlich Deko in Deutschland-Farben und ein Fernseher, was auf kürzliche WM-Party schließen ließ. Nun dachte ich schon, dass das erste Halbfinale dort geschaut wird! Natürlich war Leon aufgedreht und laut. Klar, wenn man irgendwo nicht sein sollte, dreht das Kind auf, wie sollte es auch anders sein. Zudem macht er momentan eh eher das Gegenteil von dem worum ich ihn bitte. Als er Pipi machen musste linste ich rüber zu dem Gruppenraum, aber alles war dunkel. Sicherlich kamen die Geräusche vom Zeltplatz geflogen, der Sturm war ja noch am fegen.

 

Der Schreck kam dann am Morgen. Es polterte! Auf dem Gelände stand eine Schubkarre aus Plastik und diese hätte es sein können. Die stand aber noch und es polterte weiter und es kam definitiv von dem Gelände! Schnell packte ich das Bettzeug ein, legte die Isomatten zurück auf den Stapel, schob das Rad raus, setzte Leon drauf und fuhr einfach. Schnell raus!

 

Dann sah ich allerdings, was da polterte: Die ReFood-Tonnen wurden abgeholt...

 

Egal, einfach raus und nicht zurück schauen.

 

Immerhin hatte ich in der Zeit, in der ich schon wach war und Leon noch schlief, noch die Möglichkeit endlich mal unsere durchfahrenen Städte auf das Plakat zu schreiben. Somit ist nun nicht mehr Dessau unser letzter Punkt.

 

 

 

Auf dem Deich haben wir an einer Bank erstmal gefrühstückt, danach habe ich noch Fotos von „unserem“ Camp gemacht und dann ging es weiter nach Dahme, wo Leon nicht an dem Spielplatz vorbei konnte und wir einige Zeit dort festsaßen. Leon wollte auf jedes Boot und in jedes kleine Ferienhäuschen. Das alles mit seinem wehen Zeh. Und dann wollte er noch auf den Turm mit der Rutsche! Raufkommen war kein Problem, nur das Runterkommen war eins. Rutschen mag Leon nicht, das ist ihm zu schnell und diese wäre wirklich sehr schnell gewesen. Über das obere Netz traute er sich ebenso nicht herunter. Ein älterer Junge wollte ihm helfen aber er ließ sich nicht helfen. Es half nur, dass ich den schmalen, flachen Weg hochkletterte, ihn herunter nahm und dann ging er diesen Weg alleine. Das war ein engmaschigeres Netz, da traute er sich alleine. Und dann gab es noch eine Wasserschraube, leider, oder zum Glück, ohne Wasser. Dennoch klebte Leon dort regelrecht. Irgendwann, als ich schon einige Male gegangen war und es ihn nicht interessierte, holte ich ihn ab. Ich mag das so nicht, aber wir, Onyx und ich, wollten auch weiter.

 

 

 

Den nächsten Stop gab es vor Kellenhusen. Ich wollte, dass Leon mal ins Wasser geht mit seinem Zeh. Hier gab es ein Reststück Strand mit Buhnen. Allerdings war Onyx der einzige, der ins Waser ging, denn Leon ließ viel lieber den Sand zwischen den Holzbuhnen hindurchrieseln. Natürlich für lange Zeit und er war wieder kaum wegzubekommen. Diesmal ging es aber nach einer Weile ohne Geschrei.

 

 

 

Weiter ging es allerdings nur schwer, denn der Wind kam von vorne und alles war schwer. Der Radweg verlief über einen Sandweg auf dem Deich mit entsprechend viel Wind. Nachdem wir kurz hinter Kellenhusen gegessen hatten, schlief Leon im Hänger ein. So war es allerdings irgendwie noch schwerer.

 

 

 

Dennoch, wir kamen bis nach Grömitz. Hier lud ich erstmal die letzten Tage des Blogs hoch und musste dann auf die Toilette, die fand ich bei Sky. Leon schlief noch immer. Ein bisschen was kaufte ich noch ein und bei Aldi noch einmal eine Aufladekarte für den Internetstick. Es war voll und von der Kasse aus sah ich den Wagen. Kurz bevor ich dran war regte sich Leon, er wurde wach. Mist! Ich musste schnell raus. Sagte ihm wo ich bin und ging wieder rein und stellte mich wieder an. Die ganze Zeit beobachtete ich ihn, aber es war OK und ich konnte die „Karte“ kaufen.

 

 

 

Vor dem ersten Besuch bei Aldi sprach mich eine Frau wegen Onyx an. Er sähe genau so aus wie ihrer, der schon verstorben sei, er wäre nur etwas kleiner und noch etwas röter an Nase und Augen gewesen. Sie erzählte mir von dem neuen Hund und, dass er nicht geimpft war, als sie ihn bekam und der Tierarzt dann die Grundimmunisierung machte und nur das Wichtigste wie Tetanus (jedenfalls ging sie davon aus, dass Tetanus geimpft wurde. Im Nachhinein fällt mir ein, dass es ein T für Tollwut war, aber bei Pferden ja Tetanus geimpft wird und sie hat auch ein Pferd...) Ein bisschen klärte ich sie auf und riet zur eigenen Recherche. Ob sie es macht, weiß ich natürlich nicht.

 

 

 

Als wir kurz davor waren, Grömitz zu verlassen stand da am Rand eine große Erdbeere, die zu einem Obsthof gehörte. Leon wollte hier kurz hin und ich wollte auch schauen, was es hier bei dem Hofladen gibt. Es gab viel. Torten, Kuchen, diverses Obst und Gemüse und vor allem diverse Beeren und Kirschen zum selber pflücken. Leon fand einen großen Spielplatz und hatte mächtig viel Spaß. Irgendwie dachte ich, dass wir ja vielleicht hier eine Nacht bleiben könnten und fragte nach. An der Kasse konnten sie mir das nicht sagen und gaben mir die Nummer vom Chef. Ich erklärte ihm, wie wir unterwegs sind und ob es möglich wäre, für eine Nacht zu bleiben. Leider bekam ich gesagt, dass sie das ungern machen. Nun gut, mussten wir halt weiter. Aber vorher wollte ich noch Kirschen pflücken.

Hier hat es uns ziemlich geholfen, dass ich unsere Tour noch ans Rad geschrieben hatte, denn er sah das Rad und suchte mich. Als er mich gefunden hatte fragte er, ob ich DIESES Rad hätte und dass wir doch hinter den Plantagen bleiben könnten, aber mein Rad wohl einen Platten hinten habe. Oh nein! Es war der Hänger! Auf der linken Seite hatte er einen Platten. Der Reifen sah so aus, als hätte ich den Platten schon eine Weile, denn der Reifen war total zerwürgt. Ein Versuch, den Schlauch zu retten, scheiterte kläglich, denn nachdem bereits zwei Flicken drauf waren tauchten immer mehr Löcher auf. Selbst der Rettungsschaum half nichts, er quoll durch die Löcher im Schlauch und durch den Mantel. Als ich die Tube entfernen wollte war der ganze Druck wieder weg. Allerdings sah ich nun auch den Übeltäter: Ein kleiner, aber verhältnismäßig großer spitzer Stein, der alles durchbohrt hatte. Ob das an der Beladung lag? Ich weiß es nicht. Irgendwann hat der sich hineingebohrt und ich bin trotz Platten, mit dem ich einfach nicht gerechnet hatte, weitergefahren. Ich habe ihn nicht mal bei Aldi gesehen, denn da schaute ich die ganze Zeit auf dieses Rad. Doch mein Focus war eindeutig ein anderer. Für mich existierte kein Platten, bis ich drauf angesprochen wurde. Leider hat mich wirklich NIEMAND sonst vorher auf einen Platten aufmerksam gemacht, nicht mal die Radfahrer, die mich überholt hatten, oder die mir entgegen kamen. Einige hatten das Banner erwähnt, mich haben auch welche auf TTIP angesprochen und gefragt ob ich bei den Demos war. Vielleicht hatte ich den Platten da noch nicht? Ich weiß es schlichtweg nicht. Ich weiß nur, dass ich eine Weile mit Platten gefahren bin und nun ein Problem habe!

 

Leider habe ich vor lauter Schreck komplett vergessen, Fotos vom Desaster zu machen und das Steinchen ist weggesprungen.

Miriam und Volker Schneekloth vom Obsthof ( www. http://www.obsthof-schneekloth.de)  sind aber wirklich super lieb. Wir sollten doch lieber das Zelt im Garten aufschlagen, da würden wir unsere Ruhe haben und die Toilette war auch gleich in der Nähe. Wenn nicht schon alle Wohnwägen durch rumänische Studenten bewohnt wären, hätten wir auch einen solchen haben können. Miriams Bruder war auch schon mal mit dem Rad nach Spanien unterwegs und daher konnte sie unsere Lage etwas einschätzen.

Allerdings musste ich nun erstmal schauen, dass ich wenigstens einen Schlauch bekam und fuhr mit Leon und Onyx in die Stadt. Einen richtigen Radladen gibt es hier nicht mehr und diverse Läden, die irgendwie Zubehör für Fahrräder haben, hatten zwar auch Schläuche, aber keine für 20 Zoll-Räder. Die waren entweder gar nicht im Sortiment oder schlichtweg ausverkauft. Dafür habe ich mich noch mit einem Verkäufer von sky-Fernsehen unterhalten und ihm zu verstehen gegeben, warum es bei uns kein Fernsehen gibt. Hat er irgendwann sogar verstanden und wir unterhielten uns über quasi alles, auch das Buch 2020 – die neue Erde und meinen Blog. Er fand das ziemlich toll, dass ich einfach so losgefahren bin und würde auch gerne, aber die Verpflichtungen...

 

 

Nun ging es unverrichteter Dinge zurück. Leon hüpfte mit den Mädchen vom Hof auf dem Trampolin herum und ich konnte in Ruhe das Zelt aufbauen. Leon hüpfte und hüpfte noch danach und hüpfte dann noch mit mir zusammen bis er mal müde war und ich auch was essen wollte. Ein bisschen hat er sogar gegessen, aber nicht viel. Dafür hatte ich eine durchstillte Nacht...

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Tag 29

Nachts regnete es noch oft. Und dann kam der Wind, oder besser Sturm, der machte das Zelt schnell wieder trocken. Für uns zum Glück, kam der Wind aus der richtigen Richtung, nämlich endlich mal von HINTEN und nicht von vorne! Wäre er von vorne gekommen, hätten wir länger bleiben müssen. Das hätte ich niemals geschafft. Aber so, kein Problem!

 

Nun habe ich ja schon diverse Campingplätze gesehen und mir fallen immer mehr diese Dauercamper mit ihren festgestellten fahrbaren Untersätzen auf. Sie haben kleine „Minigärten“ doch so richtig Platz haben sie nicht. Geballt neben diversen anderen Campern und eingepfercht zwischen Hecken geht der ursprüngliche Gedanke eines Campingplatzes fast verloren. Doch so ein Campingplatz scheint fast nur von diesen Dauercampern zu leben, denn die zahlen, selbst wenn sie nicht da sind. Jedoch, was diese Dauercamper davon haben, weiß ich nicht so ganz. Freiheit ist jedenfalls etwas anderes.

 

Unsere Fahrt war heute mal richtig toll! Dieser Rückenwind war Klasse, da merkt man kaum, wenn er denn richtig weht, dass es bergauf geht und bergab geht es richtig schnell. Nur Onyx hat mehr zu tun, denn ich bin schneller.

In Weißenhaus machten wir Rast beim Campingplatz und aßen erstmal etwas zum Mittag. Dieser Campingplatz sah wirklich sehr einladend aus und wenn es nicht so tolles Wetter gewesen wäre, hätten wir da sicherlich ein bis zwei Nächte verbringen können, denn für Kinderbespaßung war ausgiebig gesorgt mit Trampolin und Schaukeltieren.

 

Aber ich wollte den Rückenwind nutzen und weiter. Kurz vor Oldenburg wurde Leon müde und wollte Mucie. An einem Straßengraben setzte ich mich mit ihm hin und bekam ihn, als er fast schlief, kaum in den Hänger. Das Fahrrad war durch den Wind umgefallen, aber es war nichts passiert. In Oldenburg wurden die Vorräte, besonders Futter für Onyx und Abendessen für uns, besorgt. Hier fand ich sogar den Bioladen mal, bevor ich den Edeka entdeckt hatte, na ja, fast, erst sah ich den Edeka und DANN den Bioladen, aber ich war noch nicht bei Edeka... Der Bioladen war recht klein und sehr teuer. Aber immerhin gab es den Smoothie „Schokoschnute“ von Voelkel, den Leon ja so liebt. Bei Edeka waren wir dann doch noch und hier war auch gerade ein Pärchen auf Radtour. Sein Rad war an den Seiten mit einem Gestell bestückt und darauf waren 5 Rack-Packs verstaut. Und ich dachte schon ich hätte für uns viel Gepäck dabei... Sie hat mich dann wiedererkannt. Wir waren im gleichen Zug von Göttingen nach Hannover bzw. Hamburg. Weiter ging es übers Land wieder zur Ostsee. Den Schlenker nach Fehmarn wollte ich nicht machen.

 

Die Zeltplatzpreise werden irgendwie immer teurer und unverschämter. Der FKK-Zeltplatz in Rosenfelde war schon teuer, aber ein Stückchen weiter den Dünenweg entlang gefahren, an Schafen vorbei, kam ein 5-Sterne-Zeltplatz mit dem unverschämten Preis von 15€ für einen normalen Stellplatz ohne „Personen-“ und Hunde-Preise. Leon wollte da unbedingt hin, aber das ging einfach nicht. Also fuhr ich weiter und quasi direkt nach diesem Zeltplatz kam ein Jugendcamp. Hier wollte ich fragen, ob wir eine Nacht bleiben können, aber niemand war zu sehen. Ich rief die angegebene Nummer an, aber niemand ging ran. Wir aßen erstmal vorne. Und hier schaffte es Leon zu stolpern und sich den zweiten Zeh aufzureißen, bzw. war nun auch da die Haut ab. Ich habe keine Ahnung wie er das schafft und wie schlimm ein Zeh gebaut sein muss, um das regelmäßig zu schaffen! Niemand kam, das Camp gehört zu einem hessischen Dorf, die Zelte waren leer, alles, bis auf das große Tor am Eingang, war verschlossen. Also nahm ich alles mit in ein Zelt, legte uns 4 Isomatten auf den Boden und machte das Bett so fertig, dass wir schnell wieder am Morgen verschwinden konnten. Allerdings ließ mich jede Stimme, jedes Auto, jedes Geräusch, aufschrecken. Leon war natürlich auch nicht leise, sondern eher laut... Ich hoffte einfach, es würde keiner kommen! Hessen hat immerhin noch keine Ferien und es ist mitten in der Woche. Wer soll da schon kommen?

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Tag 28

Wieder einmal war der Abbau des Zeltes ein Problem. Ich glaube für Leon ist diese Reise wirklich sehr anstrengend, auch wenn er schöne Momente hat. Allerdings war heute auch aus uns Allen die Luft raus. Onyx hechelte schon zu Beginn und ich hechelte quasi auch nur, bergauf. Bergrunter teilweise auch, wegen des Windes.

 

Erst fuhren wir direkt nach Lütjenburg um Leons Jacke abzuholen. Dort angekommen fing es an zu regnen. Leider war Nina nicht da. So saßen wir draußen unter dem Dach und warteten ab bis es wieder halbwegs schön war. Auf der Suche nach einer Postbank mit Automaten (die wurde mir am Zeltplatz quasi versprochen) landeten wir bei Famila mit Mini-Postfiliale und Volks-Bank-Automat. Bei der Post sagten sie mir, dass es in Lütjenburg keine Möglichkeit gibt, kostenfrei via Cashgroup Geld abzuheben. Einzige Möglichkeit wäre bei Famila für 20€ einzukaufen und dann dort kostenfrei Geld auszahlen zu lassen. Eigentlich wollte ich nur Bananen kaufen... Nun, so wurde mein Gepäck noch etwas mehr. Dort verbrachten wir einige Zeit, denn es regnete, oh großes Wunder, immer wieder und Leon fuhr mit der Feuerwehr. Eine Oma spendierte (leider) zwei Fahrten für Leon und ihre Enkelin und natürlich wollte Leon immer noch mehr. Aber wir konnten dann fahren. Durch das Wirrwar der Innenstadt Lütjenburg versuchte ich, zu „unserer“ Straße wieder zurück ans Meer zu kommen, landete aber wieder da, wo wir schon mal waren, da wo es zu Nina ging. Es tröpfelte und es sah ziemlich heftig aus! Wir fuhren ein zweites Mal den Berg zu Nina hoch und diesmal war sie auch da. Wir verbrachten ein ordentliches Gewitterchen bei ihr und tranken etwas Tee und quatschten. Sie bot uns auch an, zu bleiben. Jedoch wollte Leon nicht und die Hunde vertrugen sich nicht. Das war mir unangenehm und so fuhren wir wieder. Zudem bin ich froh um jeden Kilometer, den wir schaffen.

 

Ab und zu regnete es noch, aber wir kamen bis nach Hohwacht. Hier war eine Steilküste, aber ein Weg führte unten entlang. Gern wäre ich am Wasser gefahren und es kam auch eine Rampe, aber irgendwas schreckte mich ab. Ein falsch verstandenes Schild, glaube ich, war es. So fuhren wir den Sandweg oben weiter und wir kamen immer höher bis zu einem Aussichtspunkt. Hier sah ich auch, was mich abgehalten hatte: unten gab es keinen Weg mehr, nur noch Strand. Nie und nimmer hätte ich das wieder hochfahren können oder wollen. Daher: Einfach mal den Eingebungen folgen.

 

Durch ein Naturschutzgebiet und Weidefläche von schottischen Hochlandrindern ging es weiter. Der Weg war matschig und mit Pfützen versetzt, aber es ging ganz gut zu fahren. Beim Übergang für die Rinder von Weide zu Weide mussten wir zwei kleine „Hügel“ hoch. Ich hatte schon Bedenken, dass der Hänger nicht durchpasst, aber er passte durch. Etwas später mussten wir über ein Flüsschen drüber. Hier war es zwar breit, aber rutschig und recht hoch und lang. Mit gesammelter Kraft schaffte ich es hoch. Leon war schon drüber gelaufen und quasi verschwunden, während ich mit einer Freundin, die mich angerufen hatte, telefonierte. Als ich es hoch geschafft hatte, kam er angerannt und fragte wo ich denn war.  Runter war es etwas leichter, aber ähnlich schwierig, denn ich musste den Schwung vom Hänger abbremsen.

 

Leon wollte eigentlich wild campen und nicht auf den Campingplatz gehen. Ich hätte allerdings nicht gewusst wohin wir hätten gehen sollen, also nahm ich den Campingplatz. Nur leider war dieser nicht ganz so schön. Unten, wo wir rein kamen, war der Spielplatz. Leon wollte da rauf. Ich suchte die Rezeption und den Platzwart, der wirklich lange brauchte mit allem. Als ich zurück kam, war lange Zeit vergangen und Leon weinte! Er hatte mich gesucht und ich war nicht da. Leute meinten, dass er schon lange geweint hätte. Arme Maus. Nun war erstmal in den Arm nehmen, Mucie-Trinken und Kuscheln angesagt, bevor wir zu unserem Platz gehen konnten. Ich denke, dass er so was geahnt hatte und deshalb nicht zum Campingplatz wollte. Zudem war das Restaurant zum Campingplatz erst durch einen ordentlichen Fußmarsch zu erreichen und auch das Waschhaus mit den Toiletten war von unserem, dem Stellplatz für die Tagesgäste, recht weit weg. Büsche oder so, zum mal eben Pipi machen, gab es auch nicht. Es war für mich daher eine ziemliche Herausforderung. Ebenso das Kochen. Denn es regnete ständig und immer wieder. Schnell baute ich in einer Pause das Zelt auf, warf Matratze, Laken, Decke und Tasche mit Klamotten in das Innenzelt damit es trocken blieb, und machte das Innenzelt vorne oben ab. So hatten wir eine Art kleines Dach. Darunter konnte ich kochen, mit dem netten Nebeneffekt, dass uns warm wurde.

 

Vorher allerdings hatte es Leon mit seiner Ungeduld geschafft, sich komplett mit Schokocreme zu beschmieren. Ich hatte ihm noch keinen Löffel geben können, denn das Zelt sollte schnell stehen. Also nahm er eben die Hand und die war dann quasi schokoliert, ebenso seine Schnute. Glücklicherweise hatte er seine Regenjacke noch an, so war alles halb so wild. Theater gab es von seiner Seite nur beim Abwaschen. Er WOLLTE das Abwaschen, weshalb wir zum Wasserhahn gingen. Aber dann wirklich abwaschen an der zweiten Hand und im Gesicht war doof, da gab es ordentlich Geschrei. Wir sind nach dem Essen auch recht bald ins Bett gegangen und haben vorher noch alles aufgebaut (es gab gerade mal eine trockene Phase) und ich musste nicht alles auf engstem Raum machen. Aber aufpumpen wollte ich im Zelt. Leon wollte auf der Matratze toben, was dabei ziemlich doof ist. Die Nachbarn waren da und die hatten kleine Kinder, aber scheinbar wollten sie nicht mit Leon spielen, denn er kam weinend wieder und sagte, dass sie ihn nicht wollten. Alles doof heute. Dafür las ich ihm noch „Kasimir pflanzt weiße Bohnen“ vor und dann schliefen wir auch bald ein.

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Tag 27

Ich mag zwar Auszeiten und Pausen, aber weiter kommen ist auch toll!
Bei Franziska und ihrer Familie war es toll! Leon schließt wirklich schnell Freundschaft und hat jetzt wirklich sehr viele an vielen Orten gefunden. Er hat sogar heute früh noch ein neues Haarband bekommen. Es war der perfekte Stoffrest, der im Handumdrehen (für eine talentierte Schneiderin) ein ziemlich cooles Haarband für Jungs wurde.

 

Dann fuhren wir endlich nach Kalifornien! Was habe ich lange darauf gewartet, einmal diesen Ort zu besuchen.

 

Erstmal mussten wir da aber hin und fuhren über Grabensee, den ausgeschilderten Radweg entlang, nach Schönberg. Unterwegs fuhren wir an einem Feld vorbei, welches voller Mohn, Kornblumen und Kamille war! Dieses Feld gab super vielen Schmetterlingen Nahrung und es war einfach toll anzusehen. Es war ein Kornfeld. Die Ähren irgendwo unter den Blumen versteckt. Einfach herrlich!

 

In Schöneberg konnte ich noch mal unsere Vorräte auffüllen und habe im Edeka sogar halbwegs gutes Hundefutter von Tackenberg bekommen. Leon hat da schon geschlafen. Vorher wollte ich etwas essen gehen, doch er schlief da schon.

 

 

 

Etwas weiter fand ich dann eine kleine Rasthütte wo wir windstill kochen konnten und geschützt waren, als es regnete. Es regnete heute leider oft, weswegen wir mal wieder erst spät los kamen. Im Regen starten ist doof. Regen beim Fahren ist halbwegs vertretbar, es gibt ja Regenjacken... Aber starten im Regen ist wirklich doof! Hier kam plötzlich ein Polizei-Auto angefahren. Wir waren gerade mit dem Essen fertig und ich packte zusammen. Oh je dachte ich, was wollen DIE denn? Ist es falsch an einer Rasthütte Rast zu machen? Nein, war es nicht. Er wollte Ihr nur die „Schwedenhütten“ zeigen und zufällig waren wir dort. Für Leon wurde einmal das Blaulicht angemacht. Sie waren ziemlich begeistert von der Tour und fragten ob wir dann auch zelten. Ich bejahte und verkniff mir das „wo“, es wurde ja auch nicht danach gefragt.

 

 

 

Und dann waren wir endlich am Eingangsschild von Kalifornien. Eine andere Familie hatte die gleiche Idee: Fotos mit dem Eingangsschild. Auf zum Wasser! Hier kostet die Strandbenutzung eine Gebühr. Daher fuhren wir weiter. Nur Onyx durfte einmal ganz kurz den Hundestrand benutzen.

 

 

 

Nach kurzer Fahrzeit kamen wir nach Brasilien, machten hier wieder ein Foto und fuhren direkt weiter bis wir einen langen Steg fanden. Den haben wir mal „besucht“ und geschaut ob ein Segelschiff anlegt, es kam aber keines. Dafür stolperte Leon und riss sich seinen großen Zeh auf. Gerade war der verheilt; armer kleiner großer Zeh und armer Leon. Er rannte weg, meinte, dass es gleich wieder gut sei, wollte nicht schauen lassen. Aber nach einiger Zeit ließ er sich auf den Arm nehmen und trösten.

 

 

 

Wieder etwas weiter gab es endlich einen ungesichterten und kostenfreien Strand und hier konnten wir endlich auch mal baden! Erst war es kalt, aber dann war es toll! Bis wir alle etwas froren blieben wir im Wasser, spritzten herum und hatten megamäßigen Spaß mit den kleinen Wellen. Sogar einen Stein, der aussieht wie ein Schneidezahn mit Wurzel, hab ich gefunden. Nun war es schon nach 17 Uhr und langsam wurde es Zeit, eine Bleibe zu suchen. Erst kam aber ein Naturschutzgebiet. Im nächsten Ort, Hohenfelde, kam ein Zeltplatz und irgendwie begrüßte ich ein leckeres Essen und eine erlaubte Unterkunft.
Leckeres Essen gab es auch: Pferdewurst aus dem Ort mit Pommes. Fisch war leider nur Hering oder paniert. So war es aber wirklich sehr lecker. Ich erfuhr auch, dass es im Ort eine Straußenfarm gibt. Da könnten wir morgen mal noch ran fahren.

 

 

Nach dem Essen ging es zum Zelt. Leon wollte eigentlich schlafen, tobte aber dann noch und fiel über eine Zeltschnur. Diesmal, müde, weinte er doll und kam direkt zu mir und ließ sich trösten. Onyx spielte mit unseren Nachbarn und Leon und ich lachten uns im Zelt kaputt. Es tat echt gut, mal etwas entspannt zu sein.

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Tag 23

Als endlich die Ferienwohnung sauber war, Leon wieder etwas ruhiger und wir losfahren konnten, war es Mittag. Ich wollte noch mal beim Reformhaus vorbei und wir trafen dort ein Radreise-Pärchen. Am Hundestrand rannte Onyx noch einmal ins Wasser und wir aßen dort erstmal noch etwas.

 

Die Verwirrung ging schon kurz nach Eckernförde los. Viele Wege führen nach Kiel, doch welcher ist der günstigste? Es war ein Hin und Her. Der Radweg führte über Hügel (ich schätze, dass der Weg an der Straße recht flach gewesen wäre). Mit Hügeln hatte ich es diesen Tag eh wieder, und Regen... Einmal wurden wir richtig nass. Da wir so spät gestartet sind, blieb kaum Zeit für längere Stopps und für Leons Bewegung. Die bekam er zwar bei einem Edeka, doch sie reichte nicht. Ich hatte das Gefühl, nicht voran zu kommen, zählte die Kilometer und ich schleppte mich voran. Alles tat mir weh. Dass ich meine Frauengeschichte bekommen hatte, machte das nicht besser! Ich wollte noch an diesem Tag Wittenberger Passau erreichen! Das ist etwa 15 km hinter Kiel und, wie ich herausfand, hinter mehreren Hügeln zu finden.

Nach einer Brücke hielt ich an, denn ich dachte die Bremse vom Hänger würde schleifen. Tat sie aber nicht. Dafür schaute Leon über das Geländer und rief „Da hat jemand sein Fahrrad vergessen.“ Ja klar doch, dachte ich, was soll da ein Fahrrad stehen? Aber ich schaute. Und tatsächlich lag da ein Fahrrad im Gebüsch! Sogar so ein teures mit Elektroantrieb. Es sah ganz nach „geklaut“ und entsorgt aus. Ich rief die Polizei an, versuchte halbwegs verständlich zu erklären, wo ich mich gerade befand und sagte, dass ich Straßenmalkreide dabei hätte und einen Pfeil malen könnte. Wir einigten uns auf einen blauen Pfeil. Dadurch ging natürlich für uns wertvolle Zeit verloren. Aber ich hoffe, dass Rad und Besitzer wieder zueinander finden! Ziemlich irritiert hatte mich die Frage meines Gesprächpartners, ob ich dort bleiben möchte, ich hätte Anspruch auf den Fund. Dass ich es, wenn ich irgendwo etwas wie Geld oder sonst etwas namenloses finde, behalten kann, OK. Aber so Dinge wie Fahrräder? Die kauft man sich teuer, sie werden sogar versichert... Wäre ja schön, wenn ich durch die Lande streife, ein verlassenes Haus finde und sage: Hey, ich ab ein Haus gefunden, das ist jetzt meins. Da ist die Sachlage wieder anders... Komische Welt!

 

 

 

In Kiel und auch danach den richtigen Weg zu finden, war ebenfalls nicht leicht. Auf der Karte sah alles logisch und leicht aus, in Natura eher verwirrend. Ein Typ fragte, ob ich wüsste, wo ich hin will. Als ich dann sagte, wo ich hin will, aber nicht wüsste ob ich nun geradeaus oder nach Plön fahren muss, fragte er, ob ich denn nicht alles im Internet geplant hätte. Ähm, nein! Wozu? „Na wenigstens hast du ja eine Karte“ sagte er und dampfte ab. Was sollte das? Was bringt es mir denn, meine vielen spontanen Richtungswechsel vorher zu recherchieren? Soll ich dann 1000 Blätter verwirrender Wegbeschreibungen mitnehmen? Ruft mich das Internet an, um zu sagen, wo ich lang muss? Soll mir das Handy die ganze Zeit sagen wohin ich muss? Und dann ist das Akku alle... Nein, lieber fahre ich spontan, kann Menschen der Gegend nach dem Weg fragen und spontane Richtungswechsel angehen, ohne direkt komplett verloren zu sein. Und, es ist ziemlich egal, wie gut die Recherche aussah: wenn sich dann etwas verändert hat, die Ausschilderung nicht ganz eindeutig  oder der Weg schlichtweg nicht 100% klar war, brachte Vorabrecherche so rein gar nichts. Das Problem nur war, dass die ganze Suche nach dem Weg Zeit kostete und es immer später wurde. In Raisdorf nahm ich dann mal die Bikemap in Anspruch, die brachte mich auf den richtigen Weg und von da ging es nur noch geradeaus, aber mit ups und downs...

 

 

Leider lud das Wetter nicht zum campen ein und ich wollte unbedingt noch ankommen! Wir haben es auch geschafft. Kurz vor 23 Uhr kamen wir an. Leon schlief, Onyx und ich waren völlig erschöpft und schliefen auch recht bald ein.

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Eckernförde

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Tag 20

Die Wetterapp zeigte, dass es wolkig aber trocken sei und ich freute mich, das Zelt nicht aufbauen zu müssen. Onyx war total begeistert vom Strand und spielte und rannte umher. Wir schliefen. Kurze Zeit später wachte ich auf, denn ich wurde nass. Es regnete! Die Wolke sah dick und groß aus. Also stellte ich schnell das Zelt auf, vertauschte dabei die Stangen, musste noch mal von vorne anfangen und das ganze Bett wurde nass. Zum Glück hatte ich schon die eine Plane, die wir noch dabei hatten, auf das Bettzeug gelegt. Leider ist sie recht schmal und lang und deckt somit nicht alles ab, aber immerhin blieb so mehr trocken als ohne. Als das Zelt stand, hörte es auf zu regnen. Nun war das Zelt nass und sandig und das gesamte Bettzeug nass. Ich zog die Matratze samt Leon in das Zelt. Vorher hatte ich noch das Innenzelt entfernt. Onyx durfte auch mit rein. Der Rest der Nacht war eher kalt und nass und ungemütlich. Gegen 5 Uhr ging die Sonne auf und ich wurde das erste Mal wieder wach. Ich glaube gegen 6 Uhr standen wir beide dann auf. Die Sonne trocknete das Zelt und den Rest. Leon spielte mit Onyx am Strand und im Wasser und wir gingen auch noch baden.
Der Eisenträger, an den ich den Hänger gelehnt und das Fahrrad gestellt hatte, sollte nun direkt abgeholt werden. Der Herr im Traktor warnte mich vor dem Ordnungsamt, verstand aber unsere Situation und wünschte uns Glück. Das hatten wir!
Als dann alle wieder gingen, meinte einer zu uns „schönen Urlaub“ und aus einem Reflex heraus kam mir ein "gleichfalls!" über die Lippen gesprungen. Darüber lachte ein anderer. Ich sagte dann den wohl besten Satz meines Lebens:

 

„Das Leben ist Urlaub und wer es nicht nutzt ist selber schuld“

 

Und irgendwie fanden die den, glaube ich, auch super, jedenfalls stimmten sie zu.

 

Als das Zelt dann endlich trocken war und auch der Rest halbwegs trocken war, konnte ich alles einpacken und selber noch einmal in die Fluten hüpfen und mit Leon planschen. Das hat echt Spaß gemacht. Und dann fuhren wir los, erstmal im Bioladen Frühstück kaufen. Vor der Fußgängerzone schaute ich mal auf die Uhr, es war halb 10. Wir sind echt super früh heute aufgestanden!

 

Und als wir dann endlich von dem Mini-Karussell, welches in der Stadt steht und auf Kinder wartet, deren Eltern etwas Geld einwerfen, zu denen ich aber nicht gehöre, wieder weg kamen (es hatte zum Glück nur drei Teile zum drauf sitzen) konnten wir zum Bioladen fahren. Der hatte zu meinem Erstaunen umgebaut. Wir kauften Frühstück und etwas Verpflegung für ein paar Tage und frühstückten an der Promenade. Leon rannte immer die Rampe hoch und runter und holte sich zwischendrin was zu Essen ab. Aber ich glaube er rannte mehr ab, als er aufnehmen konnte...

 

„Meine“ Fischer waren leider nicht zu sehen und so besuchten wir zwei tolle Läden „Küstenkind“ und „die neue Spielkiste“ und in beiden Läden wurde ich wiedererkannt und sie freuten sich, uns mal wieder zu sehen. Kaufen können wir leider nichts, denn das müsste ich ja alles wieder umherfahren und ICH müsste es ziehen...

 

Dafür verbrachte Leon sehr lange Zeit mit der Kugelbahn im "Küstenkind" und der Brio-Bahn in der "Spielkiste".

 

Ich wollte Leon noch sein Geburtshaus zeigen und einen lieben Freund dort in der Nähe besuchen und so fuhren wir endlich weiter. Zu dem Geburtshaus sagt Leon „Borhaus, das Haus, in dem ich geboren bin“ Ziemlich süß diese Wortkreation, es hat bei mir etwas gedauert und bedarf seiner Erklärung um es zu verstehen.Das Haus sieht immer noch genau so aus und steht lustiger Weise im Eckernförder Stadtteil „Borby“ ...

 

Der liebe Freund hat sich super gefreut uns zu sehen und er bot uns sofort seine gerade frei gewordene und noch freie Ferienwohnung an. Ich hab ihm dann bei der Chaosbeseitigung geholfen. Das ist der Austausch, über den ich mich freue, denn darüber haben wir beide uns sehr gefreut. Wir sind trocken untergebracht und er ist einen Teil seiner Arbeit los.

 

Und das Beste für Leon war, dass es nebenan einen großen Spielplatz gab.

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Tag 19

Die Kinder haben sich beinahe nur noch angekeift, sie konnten weder mit- noch ohneeinander auskommen, es war Zeit weiter- zuziehen! Da nun zwei Möglichkeiten des Besuchtwerdens abgesagt hatten, blieb nur noch die dritte. In der Nähe von Kiel wäre die nächste Möglichkeit gewesen. Jedoch war das ein ziemliches Hin und Her, also beschloss ich, direkt nach Eckernförde zu fahren. Mal wieder den Geburtsort von Leon besuchen und das für 49 € für alle.

 

Zuerst dachte ich, dass dies wohl ein recht langweiliger Tag werden und es nichts zu berichten geben würde. Aber weit gefehlt! Der Tag war durchzogen von Helfenden, ein bisschen Glück und wirklich viel Freude. Allerdings auch von Schlaflosigkeit.

 

Gefahren sind wir von Dillenburg über Gießen, Kassel, Göttingen, Hamburg und Kiel nach Eckernförde. In Gießen hatten wir noch genug Umsteigezeit, es wäre mehr als eine Stunde gewesen, da wir den einen Zug ganz knapp verpasst hatten und der nur alle 2 Stunden fährt, aber es gab noch einen, der länger brauchte, dafür aber früher nach Kassel fuhr. Das bekannte Fahrstuhlspiel war angesagt, das richtige Gleis wollte gefunden werden und dann warteten wir noch auf den Zug. Es war alles ziemlich easy und ja, fast langweilig. Leon schlief im Zug fast ein, wachte aber wieder auf, als ich ihn in den Wagen legen wollte.

 

In Kassel mussten wir zum Hauptbahnhof, da ist leider kaum etwas los, anders als bei Kassel-Wilhelmshöhe wo wir wenigstens einen Smoothie bekommen hätten. Immerhin konnten die "Männer" etwas rennen. Hier wurde es im Fahrradabteil ziemlich voll und gedrängt. Hilfe war auch gefragt, denn ein junger Mann mit sehr viel Gepäck wollte sich noch in die sich schließende Tür quetschen und stürzte mit einem Bein in die Tiefe. Ihm war schnell geholfen und das Gepäck schnell in den Zug geholt aber der Schock saß tief. Im Zug gab es Kartenautomaten, die wurden bespielt.

 

Besonders spannend wurde es in Göttingen. Wir mussten von Gleis 5 auf Gleis 6, nur leider war es ein anderer Bahnsteig. Am Fahrstuhl standen viele Leute, die runter wollten und die Umsteigezeit betrug 22 Minute (wir waren auch schon etwas zu spät angekommen). Um Zeit zu sparen, brachte ich den Hänger die Treppen runter, Leon wartete bei Onyx und dem Rad. Dann wurden wir vorgelassen und das Rad konnte runter. Der zweite Fahrstuhl war problematischer, der ging mal nicht, dann wieder doch. Es glich einem Glücksspiel. Eine alte Oma mit kleinem Köfferchen wollte auch hoch. Ich dachte nur, wenn sie da auch noch mit will, schaffen wir das nie! Ich sagte ihr, was das Problem ist und fragte ob ich ihren Koffer die Treppen hoch bringen darf. Ich durfte! Das ging auch super schnell. Dann brachte ich den Hänger wieder die Treppen hoch, denn es hieß, dass der Fahrstuhl nicht gehen würde. Hänger kein Problem, aber das Rad? Eine Hürde nach der anderen! Eine liebe Frau passte derweil auf das Rad auf. Leon wollte/sollte oben beim Hänger bleiben. Ich stürmte runter und überlegte noch, wie ich das am Besten mache, da winkte mir einer von den Reinigungsleuten, die ebenfalls das Fahrstuhlproblem hatten, zu, dass ich hoch gehen solle. Der Fahrstuhl fuhr gerade an und mein Rad war dabei! Danke liebe Leute, ich liebe euch. Also wieder hoch geflitzt, gerade rechtzeitig angekommen, um das Rad entgegennehmen zu können, mich zu bedanken und zum Hänger zu gehen. Der Zug fuhr ein und es wurde voll! 1000de wollten raus und rein (jedenfalls hatte ich den Eindruck. Und es war einer der Züge mit extra großem Fahrradabteil, wo man sonst nirgendwo sein darf mit Rad und Kinderwagen und wo man auch nicht die Treppen raufkommt. Fahrradabteil suchen! Hinten war es nicht, also ganz vorne!!! Eine junge Frau half mir mit dem Wagen und kam hinter mir her. Onyx lief frei und Leon saß auf seinem Sitz. An den Massen vorbei gedrängelt, kamen wir endlich auch zu dem Radabteil. Völlig erschöpft und ziemlich glücklich war ich, als ich drinnen stand! Wir hatten es tatsächlich geschafft!!!

 

Die junge Frau war noch total süß. Sie blieb bei uns und hatte sich vorher Kartoffel-Wedges gekauft, auf die Leon nun ein Auge warf. Sie sagte sie habe keinen Hunger mehr und Leon bekam alle Übriggebliebenen. Wir konnten ja leider nichts mehr besorgen aufgrund des ganzen Hin und Her.

 

Mit diesem Zug, einem Metronom, fuhren wir nun tatsächlich mal etwas länger bis nach Hamburg und mit ein paar längeren Stopps durch. Leon wollte manchmal schlafen, wurde aber immer wieder abgelenkt und so schlief er einfach nicht ein, obwohl er hundemüde war. Dabei quatschte er ohne Ende mit den anderen Fahrgästen. In Uelzen konnte Onyx raus. Leon kam mit und machte Pipi auf die Gleise, was ein bisschen Gelächter bei anderen Wartenden auslöste. In den ersten Wagen gingen wir wieder rein. Dort gab es eine tolle automatische Toilette, die nun der Renner war. Er sagte ständig, dass er Pipi machen müsse, nur um zu dieser tollen Toilette gehen zu können. Einen Snackbereich gab es in dem Zug auch. Hier gab es Fairtrade-Kaffe, der Hammer!

 

Als wir aussteigen wollten, wurde direkt wieder Hilfe angeboten. Leon sprach eine Frau an und fragte „Ist das dein Fahrrad?“ Woraufhin sie mit „Ja, das ist mein Fahrrad!“ antwortete. Leon fragte „Warum?“ und sie antwortete „Weil ich es mir gekaufte habe.“ Leon war noch immer nicht zufrieden und fragte „Und wo hast du das Fahrrad gekauft?“  worauf sie mit „in Hamburg.“ antwortete und die Fragerei ging von vorne los. Etwa 3 Minuten vor Ankunft sagte Leon, dass er Bauchschmerzen hat. Bei ihm heißt das soviel wie „Ich muss Kaka machen“. Er konnte doch nicht mehr so lange zurückhalten! Also nahm ich den Napf von Onyx (Mama hatte mir mit einem Päckchen einen neuen geschickt) und legte eine Tüte, die ich irgendwann mal bekam und nicht wollte, hinein und hielt ihn ab. Ziemlich direkt war das Kaka schon drin. Wieder alles raus, Tüte zugemacht und fertig. Schön, wenn man so flexibel sein kann.

 

Endlich konnten wir aussteigen und in 16 Minuten mussten wir die Gleise wechseln, also wieder hoch und runter... Aber wir hatten eine liebe Helferin, vor uns war der Fahrstuhl frei und die Fahrstühle waren groß genug für uns alle und so waren wir tatsächlich 4 Minuten bevor der Zug nach Kiel losfuhr im Fahrradabteil.

 

Hier gab es auch so ein tolles Klo... und irgendwann schlief er doch tatsächlich an der Brust ein und ich konnte ihn in den Wagen legen. Wahnsinn! Ein bisschen versuchte ich die verbleibenden 20 Minuten zu nutzen und auch etwas Schlaf zu bekommen, da kam der Schaffner und wollte die Tickets sehen. Aber ein bisschen ausruhen konnte ich noch.


In Kiel musste es wieder schnell gehen. Nur 9 Minuten hatte ich Zeit für den Gleiswechsel. Zum Glück war ich vorne. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich schon einmal ordentlich von hinten nach vorne rennen musste um den Zug noch zu bekommen.

 

Aber auch hier klappte alles prima. Immerhin gibt es keine Fahrstühle sondern alles ist, dank Sackbahnhof, barrierenfrei erreichbar. Hier sprachen mich das erste Mal Security-Leute an, dass der Hund an die Leine müsse. Sie sahen allerdings auch, dass ich da viel zu schieben hatte. Ich sagte, dass es anders nicht ginge und ich ihn im Zug an die Leine nehmen würde und es war  dann OK.

 

In Eckernförde half eine Frau, die in 1.Klasse saß, dabei, den Wagen aus dem Zug zu schieben und bis zum Bahnhofsgebäude mitkam. Interessiert fragten sie und ihr Mann, was wir machen und wo es nun hingehen soll. Immerhin war es ja schon viertel nach 23 Uhr.

 

Am Hundestrand kamen wir gut an. Hey, wir waren in der Geburtsstadt meines Sohnes angekommen! Die Sonne erhellte noch ein wenig den Himmel, es war einfach schön.

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Tag 14

Leon schlief wirklich sehr schlecht ein. Immer wieder setzte er sich auf, warf sich wieder nieder und war super unruhig. Es dauerte lange bis er schlief und auch da war er noch recht unruhig. Dadurch, dass es regnete, war es zusätzlich zu dem Zuckerschock noch laut. Immer mal fragte ich ob er Pipi machen muss, aber weil es regnete wollte er nicht. Als es kurz aufhörte schreckte er hoch, sagte, dass es nicht regnet und er jetzt Pipi machen kann.

 

Für Alle, die nicht wissen, was Zucker anrichten kann und gerade, wenn er so spät konsumiert wird: Zucker ist ein sehr schneller Energiebringer, das sollte bekannt sein. Viel Zucker auf einmal lässt den Körper viel Insulin auf einmal ausschütten um den Zucker in die Zellen zu bringen, damit er dort verbrannt werden kann. Wird er nicht verbrannt, verwandelt der Körper ihn in Fett um und lagert ihn ein. Zucker vor dem Schlafengehen ist daher wirklich maximal ungünstig, gerade, wenn man ihn nicht gewohnt ist. Wer ihn gewohnt ist, sollte umgehend etwas ändern. Zucker verändert uns und unser Verhalten. In Maßen kann er OK sein, aber nicht in Massen und auch nicht ständig. Gerade raffinierter weißer Kristallzucker ist der Schlimmste überhaupt und da dieser billig ist, ist er fast überall enthalten. Je weniger verarbeitet ein Zucker ist, um so „gesünder“ (also besser gesagt: um so weniger schädlich) ist er.

 

Zum Glück hörte es am ganz frühen Morgen auf mit dem Regen und es war ziemlich windig, sodass das Zelt wieder abtrocknen konnte.

 

Die Giraffe war wirklich weg und wir fanden sie auch nicht mehr. Schade. Klopfer ließ sich auch nicht wieder auffinden.

 

Leons Zuckerschock ging allerdings auch am Morgen weiter. Er ist ja oft unausgeglichen und schreit viel, aber heute war das richtig extrem. Er schrie den Hund an, wusste nicht was er wollte, tobte im Wagen, weil ich nicht frühstücken sollte, es aber dennoch tat... Wirklich eine Erfahrung, die ich nicht wiederholen möchte!

 

Halb 10 brachen wir auf und fuhren mal wieder auf und ab, weil’s ja so viel Spaß macht! Wir folgten dem Radweg und es war schon eine recht seltsame Führung, denn erst fuhren wir vom Zeltplatz weg, um dann in einiger Entfernung wieder daran vorbeizufahren. Wir fuhren über Seebach und Höngeda nach Mühlhausen und mussten dort noch etwas fahren bis zum Bahnhof. Auf dem Weg freuten sich zwei Fahrschullehrer ziemlich, unser Gespann zu sehen und ich bekam einen Daumen hoch.

 

Auf nach Dillenburg für 52€ (Ich und Onyx) mit dem "Quer-durchs- Land-Ticket". Allerdings mussten wir doch über eine Stunde am Bahnsteig warten bis der Zug kam, der nach Kassel durchfuhr. Einmal mehr umsteigen wäre Quatsch und sehr aufwändig gewesen. Es reicht schon, in Gießen das Gleis wechseln zu müssen und das Fahrstuhlspiel zweimal mitzumachen. Einige Zeit vor Kassel schlief Leon ein und verschlief Kassel auch ganz. Hier landete der Zug glücklicherweise auf Gleis 8 und von Gleis 7 ging es nach Gießen weiter. Wir konnten also am gleichen Bahnsteig bleiben. Liebe Menschen halfen bei der Koordination.

 

In Gießen nahmen wir natürlich den Zug der in Dillenburg direkt auf Gleis 1 landete. Die Treppen hoch und runter hätte ich nicht bewältigen wollen!

 

In Dillenburg fragte mich Leon dann, warum wir hier sind. Kinder...

 

Für uns heißt es nun ein paar Tage die Zeit hier genießen, bis es wieder weiter geht.

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Tag 13

Bis heute blieben wir noch bei unserem Treffort und machten uns gegen Mittag auf den Weg.  Es war wirklich schön, mal wieder alte Bekannte zu treffen und zu quatschen und auch mal wieder etwas über Homöopathie zu bereden.

 

Der heutige Tag konnte recht ruhig angehen, da wir es nicht bis Mühlhausen und bis Dillenburg geschafft hätten. Auf der Karte war die Talsperre Seeberg zu sehen und ich dachte die wäre vielleicht schön, denn es war brüllend heißes Wetter. Nach langem Suchen, falsch Fahren und dabei Kirschen finden und pflücken, fanden wir auch einen Zugang zum See, aber schön war der nicht. Also blieben wir nur recht kurz und fuhren dann wieder, bzw. liefen wir den Berg wieder hoch. Der Himmel war auch ziemlich streifig heute, ziemlich heftig sogar, so hatte ich das lange nicht mehr gesehen.

Als Leon wieder in den Hänger konnte schlief er auch recht bald ein.

 

Oh Schreck. Leon fragte unterwegs nach Klopfer und der war nicht da. Ich suchte alle Taschen ab, aber irgendwann ist Klopfer abhanden gekommen. Ach man! Ob wir den wiederfinden?

 

Kurz vor Niederdorla stand ein Schild „Palumpa-Land“,  ein Campingplatz. Irgendwie klang die Idee super, mal auf einem Campingplatz zu übernachten. Im Internet wird jedenfalls mit Strandbar und Badestelle geworben.

 

Aber erst wollte ich etwas einkaufen. Im Nachbarort Oberdorla fand sich ein Edeka und wir waren mal wieder versorgt, auch mit Hafermilch!

 

Hier in Niederdorla befindet sich übrigens der Mittelpunkt. Nicht der, der Welt, aber immerhin der von Deutschland!

 

Dann ging es zurück zum Zeltplatz.

 

Leider nahmen sie hier keine Karte und das Bargeld reichte nicht ganz, wir durften aber trotzdem bleiben und zahlten eben nur 12,40€ statt 13€ (für mich 6€, Onyx 3€ und das Zelt 4€). Leon spielte am Strand, der tatsächlich ziemlich groß war und ich stellte in der Nähe unser Zelt hin. Leider verlor Leon die Giraffe, ich hoffe sie taucht wieder auf. Irgendwie verlieren wir Einiges.

 

Zu Essen gab es Kartoffelbrei mit Möhren und Würstchen und einen Granatapfel. Irgendwann sah Leon ein Kind mit Eis und wollte eins haben, aber zum Glück war ja das Geld alle. Er meinte, er hätte Geld und kam dann mit einer Minitüte Gummibärchen an. Oh man!

 

Er spielte viel im Sand und dann später mit älteren Kindern, die hier auf Klassenfahrt sind. Und dann kam Leon tatsächlich noch mit einem widerlich süßen Gummibärcheneis an, so halb 9 am Abend! Wer kommt denn bitte auf die Idee einem Kleinkind um diese Zeit noch ein Eis zu geben??? Egal wie sehr es bettelt, das sollte doch nun echt tabu sein! Naja,nun musste er mal durch, es gab kein dran vorbei am Zähneputzen! Vom Zuckerschock mal ganz zu schweigen...

 

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Tag 10

Es regnete am Morgen noch immer. Die Wetter-App verriet, dass zwischen 8 und 10 Uhr mal eine Regenpause wäre und ich wollte in der Zeit ganz schnell abbauen. Leon machte prima mit. Über Nacht zog in den Hänger eine Großfamilie Ohrenkneifer ein. Die musste ich, damit sie weiter leben konnten, erstmal einzeln raus holen. Wir fuhren auf dem Feld-Gras-Weg entlang und immer wieder sah ich, dass dort Schafe waren. Ich freute mich, dass sie weg waren und fragte mich wie wir daran hätten vorbei kommen sollen und dann waren sie plötzlich doch da und wir mussten irgendwie dran vorbei... Also spannte ich den Hänger ab und brachte erst das Rad und dann den Hänger die etwa 200m an der abgezäunten Schafweide vorbei. Leon fand das ziemlich doof und ich irgendwie auch. Aber Hürden sind dazu da, genommen zu werden und tatsächlich ging der Hänger fast leichter als das Rad. Und weiter ging es den nun schwierigeren Weg entlang, denn hier war ja nicht mehr abgegrast. An einer Stelle brach der Weg ab und wieder hieß es abspannen und einzeln über den Wall bringen. Dahinter waren Seen und bei der erstbesten Gelegenheit hüpfte ich in den See. Kalt und angenehm war er.

 

Es ging weiter und es wurde schlammig, hatte ja ordentlich geregnet.

 

Wir kamen an einer Sandgrube vorbei und gelangten auf den Radweg! Na super. Warum nur sind ab und zu die Schilder weg und irgendwann nach Durchfahren von Schafherden findet man sie dann mal wieder? Wenigstens konnte ich auf diese Art und Weise baden und ich glaube das alleine hatte sich schon gelohnt.

 

Eine Mama mit zwei Kindern fragte ich nach einem Bäcker, denn Leon wollte gerne ein Brötchen haben. Sie empfahl uns den "tegut" im nächsten Ort Herbsleben und wir quatschten noch ein bisschen. Als es weiter ging, war ziemlich schnell Onyx weg und kam nicht, trotz Rufen und Pfeifen. Und ich hatte keine Ahnung wo er war und warum er weg war. Erst ging ich ein Stück zurück um zu schauen, dann holte ich das Rad und Leon und wir warteten da, wo ich meinte ihn verloren zu haben. Nun frühstückte ich erstmal, denn ich hatte bisher kaum etwas gegessen und war hungrig, es war auch schon recht spät geworden. Als Onyx immer noch nicht zurück war, fuhren wir noch etwas weiter zurück und da war er dann auch. Ein Mann stand am Ende einer Allee und schickte ihn weg und er kam zu uns. Ich wollte mich bedanken und fuhr zu dem Mann und fragte wo Onyx denn war. Ziemlich barsch und unzufrieden bekam ich zur Antwort, dass der Hund die ganze Zeit hier war und die Leute erschreckt hätte und ich solle ihn doch bitte wieder mitnehmen. Nun, das hatte ich ja vor. Nun ging es wieder voran. Das Gemeine nur war, dass ich mich zuvor schon durch ziemlich starken Wind durchkämpfen musste und nun musste ich das erneut. So ist das manchmal. Warum Onyx weg war, weiß ich nicht. Gefressen hatte er jedenfalls nichts.

 

Bei "tegut" haben wir erstmal was eingekauft und Brötchen gegessen. Hier war eine Verkäuferin von Barfußlaufen recht begeistert und fragte auch was wir machen, eine andere, vielleicht die Cheffin, sagte recht barsch dass wir nicht barfuß laufen dürfen. Als ich fragte warum war ihre Antwort, dass eventuell Scherben herum liegen können. Ich sagte, dass ich gut auf mich selbst aufpassen kann und bedankte mich bei ihr. Dann fuhren wir weiter den Unstrut-Radweg entlang, allerdings nicht direkt an der Unstrut, denn dort wurde mir auch ein Wiesenweg angekündigt. Unser Weg war allerdings ein ziemliches Auf und Ab und das bei Wind. Zwischen Großvarluga und Nägelstedt fuhren wir in einem Tal, welches Naturschutzgebiet ist. Hier war es wirklich wunderschön, aber auch sehr windig. Leon fuhr die meiste Zeit im Hänger mit oder lief. Im Hänger störte ihn der Wind wenigstens nicht. Er war zwar müde, schlief aber nicht. Besonders wenn es stark bergauf ging, bat ich ihn, zu laufen und mir so zu helfen und das ging ziemlich gut. Kurz regnete es auch mal aber sonst hielt sich das Wetter recht gut. Bis auf den Wind! Der war wirklich heftig teilweise.

 

An einem Rastplatz hielten wir und ich kochte uns die Bohnen. Ich hatte nun doch auch mal Hunger.

 

Danach schlief Leon dann im Hänger ein, was auch wirklich Zeit wurde. Nun musste ich in Nägelstädt allerdings den schlafenden Leon mit dem Hänger einen Berg hochschieben. Ein Mann meinte dazu, dass man das auch wirklich wollen muss. Ja, natürlich! Wenn man etwas nicht möchte, sollte man es einfach lassen, oder?

 

Nun ging es endlich nach Bad Langensalza. Die Strecke zog sich hin, denn der Wind dominierte stark an diesem Tag und alles war schwer zu fahren. Selbst bergab hatte ich Mühe und beinahe die Befürchtung, wieder rückwärts den Berg hoch geschoben zu werden. Bergauf war der Wind gar nicht so stark, zum Glück. Aber immer noch stark genug!

 

In Bad Langensalza musste ich mich erst zurecht finden, denn auch hier war plötzlich die Ausschilderung für den Radweg weg. Zum Glück gab es die Touristen-Information. Hier wurde mir geraten, den Weg zum Baumkronenpfad zu nehmen. Wieder bergauf! Vorher hatte ich aber zum Glück noch ein sehr nettes Gespräch mit Anja. Sowas baut dann doch immer auf. Leon schlief weiter.

 

Bergauf gegen Wind. Irgendwann wollen die Beine nicht mehr, aber sie müssen. Immerhin wartet dann auch das Bergab auf der anderen Seite. Ich entschloss mich doch, nach Schönstedt abzubiegen. Und es war ein reines Auf und Ab. Bei einem Ab wurde Leon wach und konnte nun wieder die Hügel selbst hoch laufen. Runter ging es ja etwas schneller. Und wieder rauf und wieder runter. Das Ziel kam zwar stetig näher, dennoch wurde die Erschöpfung immer größer. Ein Stück an der Straße entlang, dann wieder einen landwirtschaftlichen Weg entlang, wieder Auf und Ab... Das letzte Auf war ein heftiges. Aber dann hatten wir es tatsächlich geschafft und Mülverstedt erreicht. Das Ziel zu finden, war noch etwas komplizierter und bedurfte ein paar Nachfragen bei Dorfbewohnern, aber dann waren wir endlich da! Zwar einen Tag früher, aber ich war wirklich froh!!!

 

Hier können wir nun ein paar Tage verschnaufen und Kraft schöpfen bis es dann Richtung Dillenburg geht.

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Tag 9

Für Leon wird es immer schwieriger. Er weinte, als das Zelt abgebaut werden sollte, wollte mithelfen, aber es ging nicht. Er weinte und weinte. Bis ich ihn dann endlich in den Arm nehmen konnte und er weinte weiter. Er wollte zu Zoe, ich sollte ihn zu Zoe bringen und dann zu meinen Freundinnen fahren und ihn dann wieder abholen. Leider geht das schlecht, denn Zoe ist in Dillenburg, also noch sehr weit weg, und das Treffen ist in der Nähe und recht bald. Ich versprach ihm, dass wir nach dem Treffen sofort zu Zoe fahren und dann war es auch OK. Wir kamen erst gegen 12 Uhr vom Rastplatz weg!

 

 

 

Immerhin hatten wir am Morgen die Raupe Nimmersatt im Zelt, die war doch eine kleine Bereicherung.

 

 

 

Dafür schafften wir allerdings auch richtig viel! Ich fand den Unstrut-Radweg und der fuhr sich recht gut, so auf den Überschwemmungsdeichen entlang.

 

Erst allerdings mussten wir dorthin über Udersleben nach Oldisleben. Auf der Strecke gab es eine richtig starke Ansteigung, die nicht auf der Karte verzeichnet war. Allerdings ging es dann auch richtig schön bergab!

 

Nun ging es immer an der Unstrut entlang nach Sömmerda.

 

 

 

Auf dem Weg gab es immer wieder lange Streifen Teer, an denen der Asphalt geflickt wurde. Diese waren für Leon, der gerade eine Strecke lief, Raupe Nimmersatts (also viele Raupen Nimmersatt) und einmal gab es sogar eine Karte von Sylt (siehe Bild) wo er Puan Klent zeigte. Dort hatten wir Anfang Mai Urlaub gemacht.

 

 

 

In Sömmerda gab es einen Gartenmarkt und da gab es Wasser bei den Toiletten und Pommes beim Snack-Shop. Wieder bekam ich die Pommes problemlos in den Topf gekippt und sogar noch die, die irgendwie übrig waren. Es wurde zwar gesagt, dass die ja schon kalt seien, aber das störte uns ja nun weniger, denn Leon isst die eh nur kühl. Die Schnuffelnase, also Leon, hatte bis hier eine ganze Weile geschlafen und vorher ist er ein Stück gelaufen. Die Pommes gab es kurz nach Sömmerda und dann ging es weiter. Noch 55km sagte die Fahrrad-App und ich wollte noch mindestens 10km schaffen.

 

 

 

Es wurden tatsächlich 20km, die wir noch fuhren, bis wir dann in der Nähe von Gebesee an der Unstrut übernachteten. Blöderweise suchte ich einen Platz in einem Weidendickicht aus. Doch es regnete, und so tropfte es aufs Zelt, selbst wenn es nicht regnete...

 

 

Doof war nur, dass der Radweg plötzlich nicht mehr ausgeschildert war und wir eine Bundesstraße entlang fahren mussten. Das war nicht ganz lustig, aber immerhin war es schon recht spät und so fuhren nicht mehr ganz so viele Autos und LKW.

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Tag 8

Heute schlief Leon wieder etwas länger und als er wach war packte ich langsam alles zusammen für den Aufbruch. Pierre sagte mir den Weg zum Bahnhof, und der war ziemlich einfach, wir fuhren sogar da vorbei, wo wir am ersten Tag in Halle schon waren.

 

 

An dieser Stelle noch einmal ganz lieben Dank an Pierre, der uns ganz lieb versorgte und sogar für Onyx Futter besorgte, und uns so selbstverständlich bei sich aufnahm.

 

 

 

Am Erdbeerhäuschen kaufte ich Erdbeeren, ging noch zum Edeka gegenüber für Hafermilch und Bananen und quatschte dann noch mit der Frau vom Erdbeerhaus und einem Mann eine ganze Weile über unsere Tour. Weit war es zum Bahnhof nicht mehr. Kurz nach 12 Uhr kamen wir dort an und ich kaufte das Ticket. Interessanter Weise fährt das Rad beim hiesigen Verkehrsverbund kostenlos mit und so kostete das Ticket nur 21,30€ für Onyx und mich, also nur wenig mehr als das letzte Ticket. Wir fuhren bis Sangerhausen, von wo wir noch knapp 90km zu fahren hatten. Am Bahnhof gab es einen Raum, in dem die bestehende Baustelle erklärt wurde. Leon spielte dort, während ich die Tickets kaufte und dann schauten wir uns mal an, wie das mit den Güterzügen so funktioniert und wie sie in die unterschiedlichen Richtungen aufgeteilt werden. Wirklich sehr, sehr spannend! Pommes konnte ich auch noch kaufen und bekam sie sogar müllfrei in den Topf gekippt. So mag ich das!

 

 

 

Der Fahrstuhl war kaputt und wurde repariert. Oh Mann!!! Hab gefragt, ob das schnell geht und es ging schnell. Immerhin hatten wir nur noch etwa 20 Minuten bis der Zug kam und wir mussten ja jeweils 2x hoch und runter. Aber wir konnten den Fahrstuhl nutzen, zum Glück!
Auf dem Bahnsteig angekommen fragte ich nach dem Fahrradabteil und als der Zug kam, half mir ein Schaffner den Wagen in den Zug zu bekommen. Es gab zwei Fahrradabteile beieinander und der eine war für den Hänger zu klein und ein paar Leute mussten leider weichen, damit alles Platz hatte. Onyx hatte ich bereits die Leine so umgemacht, dass er sie am Hals hatte, niemand sagte etwas. Als der gleiche Schaffner dann die Fahrkarten kontrollieren kam, verlangte er, dass der Hund nicht weglaufen kann, also festgebunden ist, und einen Maulkorb trägt. Komisch, dass das vorher nicht kommuniziert werden konnte. Aber, eine Maulschlaufe hab ich ja dabei und so konnte ich alle Bedingungen erfüllen. Allerdings schlief Onyx während der Fahrt und ruhte sich aus. Wir aßen unsere Pommes.

 

 

 

In Sangerhausen ging das Fahrstuhlspiel von vorne los und Leon wollte gleich in den Hänger. Ich rechnete damit, dass er recht bald einschläft. Dann fing es auch noch leicht an zu regnen, aber wirklich nur leicht. Auf dem Weg nach Nordhausen gab es dann sogar noch ein Gewerbegebiet mit Zoo-Laden wo ich 2 große Dosen für Onyx kaufte. Im dm schaute ich nach Mais und „Hürstchen“ für Leon, aber beides gab es nicht. Dann kaufte ich noch ein paar Kartoffeln an einem Stand und es ging weiter Richtung Martinstedt. Hier mussten wir leider eine recht stark befahrene Straßen nehmen. Zu spät sah ich, dass etwas weiter ein Radweg gekommen wäre, den nahmen wir dann etwas später und kamen an einer wundervollen Kirschallee vorbei und einer der Bäume war wirklich überladen mit wundervollen dunkelroten Kirschen. Also packte ich die Gewürze aus dem Topf raus und pflückte ihn voll. Leon bekam immer wieder einen Becher mit entstielten Kirschen und futterte ordentlich. Ein Mann mit Auto kam vorbei und fragte ob er helfen könne, aber ich war ja schon fertig. Ein weiterer auf dem Rad kam und sagte, dass diese Kirschen doch viel zu klein seien, da sie halb wild sind und die anderen (an die ich nicht so leicht ran kam) doch viel besser sein würden. Manchmal frag ich mich wirklich was die Menschen haben. Da sind wunderbar leckere Kirschen zur freien Verfügung und sie meckern wegen der Größe!!!

 

 

 

Mit Hilfe des Zuges haben wir wieder eine Karte geschafft und sind auf der Zielkarte gelandet. Noch etwa 90km trennten uns von unsererm ersten Etappenziel.

 

Zwischen Ichstedt und Udersleben fanden wir ein Picknickhäuschen mit etwas Platz und Hecke auf der Feldseite, leider offen zur Straße hin, aber die ist recht wenig befahren. Ich habe uns etwas gekocht und mit dem Zeltaufbau bis halb 9 gewartet, falls einer gekommen wäre und uns ein Plätzchen angeboten hätte, es kam aber leider keiner. Onyx befreite ich noch von diverse Zecken und Haaren und Leon spielte schon mal etwas draußen und nicht nur beim Zeltaufbau.

 

Außerdem übte sich Leon im Fotos machen und erwischte ein paar vorbei fahrende Autos. Auch ich wurde endlich mal aufgenommen. Es glaubt ja sonst niemand, dass ich dabei war....

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Tag 7

Wir stellten fest, dass wir beide auf Gemeinschaftssuche sind und ähnliche Vorstellungen von Gemeinschaft und vom Leben haben. Er lud uns ein länger, zu bleiben. Also blieben wir noch etwas länger, brachten nach dem Frühstück das Kabel zurück und suchten gemeinsam nach Land bzw. überlegten, was man machen kann. So kam auch die Idee des autarken Schullandheims wieder in meinen Sinn.

 

Also verbrachten wir Zeit im Peißnitzhaus, am Strand der Saale, in der Leon badete, Leon machte Mittagsschlaf in Pierre’s Wohnung und wir trafen uns mit einer Freundin von ihm und ihren Kindern, danach gingen wir wieder ins Peißnitzhaus und trafen noch andere Familien, die sogar auch auf Gemeinschaftssuche waren.

Die Pause war gut. Leon musste Stress loswerden und weinte viel.

Jedoch war der Stillstand schön und anstrengend zugleich. Unser Treffen trieb mich etwas. Immerhin waren es noch ca. 140km bis zum ersten Ziel und einen Teil mussten wir so oder so nun schon wieder mit dem Zug fahren.

Ich merkte auch beim Recherchieren nach Land, dass ich mehr zu Brandenburg tendiere, Pierre hingegen bleibt lieber, aufgrund seiner Kunst und seiner Aufträge, in der Nähe von Halle.

 

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Tag 6

So schnell es ging, sind wir losgefahren. Nun fiel Leon auch auf, dass es „hier komisch riecht“. Gefrühstückt haben wir an der Fähre Brachwitz. Es gab Müsli mit Banane und Apfel für mich und containerte Mango, die wirklich lecker war, für Leon, der, als sie alle war, nach "noch mehr Mango" verlangte, war aber leider nicht... Die Mango war schon leicht schrumpelig, aber dennoch super lecker. Schade eigentlich, dass die Läden die Mangos wegwerfen, wenn sie wirklich lecker sind! Nach dem Frühstück brachte uns die Fähre dann für 60 Cent (10 Cent Leon, 50 Cent das Rad mit mir) über die Saale.

 

Es war gar nicht so weit zu fahren, bis wir den ersten Stadtteil von Halle erreicht hatten. Nur der Radweg führte uns komisch, nicht an der Saale entlang sondern durch einen Wald und dann die Straße. Wir suchten die Innenstadt oder einen Marktplatz und ich fragte mich durch.  Den Marktplatz fanden wir zwar nicht, aber einen großen Brunnen mit Fontäne, der war natürlich toll! Hier machten wir Rast und ich recherchierte in Sachen Unterkunft.

Wir wollten fast aufbrechen, da gesellten sich zwei ältere Paare zu uns, die ziemlich begeistert waren und mir das Peißnitzhaus empfahlen. Lieben Dank dafür! Das Zelt durften wir aufstellen, ich bekam Strom und die Nacht war gerettet.

 

Leider hatten wir nun auch unseren ersten Unfall. Leon fragte immer wieder warum denn umfallen doof ist, und nunja, nun sind wir einmal umgefallen! Es war ziemlich doof! Aber es ist nicht großartig etwas passiert. Allerdings hab ich nun eine ziemliche blutige Schramme am Fuß.

 

So, und weil wir diese Nacht im Zelt schliefen gewitterte es schon mal am Nachmittag. Und am Abend fing es an zu schütten. Pierre Maria von Zauberstein, ein Feuerkünstler, sprach mich an und bot mir eine Dusche. Als ich sagte, dass ich eher auf der Suche nach einer Unterkunft gewesen wäre, nun ja aber eine hätte, sagte er, dass seine Wohnung zwar sehr klein wäre, es aber auch ginge. Nun ja. Er schaute auf seine Wetter-App und beschloss, dass es zu stürmisch werden würde und es besser wäre, wir würden mitkommen und tatsächlich bei ihm schlafen. Im Regen bauten wir schnell das Zelt ab, ich stopfte alles in den Hänger, nahm zum Glück das Handy, allerdings auch das Ladekabel mit. Wir fuhren zu ihm, es war nicht weit, wenn auch etwas „hügelig“, nach oben. Leon war tierisch müde und protestierte lautstark über den Regen und die Kälte.

 

 

 

In der Küche fand sich Platz für unsere Matratze, denn es war wirklich eine kleine Wohnung!  Alles Andere wurde irgendwie im Flur untergebracht, incl. Oberzelt, welches trocknen musste.

 

 

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